International
Entschädigung für bombardierte Hochzeitsgesellschaft: 200 Dollar pro Todesopfer
Regierungsvertreter: Familien wurden "mit ein paar Zelten und Decken" abgespeist
Dehrawad - Die Familien der bei einem "versehentlichen"
US-Angriff in Zentralafghanistan getöteten und verletzten
Hochzeitsgäste erhalten nach afghanischen Angaben insgesamt lediglich
18.500 Dollar (19.000 Euro) Entschädigung von den USA. Er habe den
Familien für jeden getöteten Angehörigen jeweils umgerechnet 200
Dollar ausgezahlt, sagte der Regierungbbevollmächtigte der Region
Dehrawad, Badur Rahim, der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. Für jeden Verwundeten habe er 75 Dollar in der afghanischen
Währung Afghani ausgezahlt. US-Kampfflugzeuge hatten in der Ortschaft
Kakrakai vor einer Woche eine Hochzeitsgesellschaft
bombardiert. Am Samstag räumten die USA nach zahlreichen Dementi doch ein, bei dem Vorfall seien 48
Zivilisten getötet und 117 verwundet worden.
Die Tatsache, dass die US-Streitkräfte die betroffenen
afghanischen Familien "mit ein paar Zelten und Decken" abgespeist
hätten, erhöhe deren Schmerz über den Verlust von Angehörigen noch
weiter, betonte Rahim. Er warf US-Armee und deren verbündeten
afghanischen Kämpfern zudem vor, Geld und Opium in dem Dorf gestohlen
zu haben. Die Bewohner von Kakrakai hatten den US-Streitkräften
außerdem vorgeworfen, die Familien an der Versorgung ihrer verletzten
Angehörigen gehindert zu haben. (APA)