Wirtschaft
Börsenkrise zwingt Vatikan in die Knie
2001 mit Verlust abgeschlossen
Rom - Die Börsenkrise hat auch in der Bilanz des
Vatikans tiefrote Spuren hinterlassen. Das Jahr 2001 sei mit einem
Verlust von 3,474 Mill. Euro abgeschlossen worden, berichtete der für
die Finanzen des Kirchenstaates zuständige Kardinal Sergio Sebastiani
am Freitag in Rom. "Dies ist dem ungünstigen Verlauf der
Weltwirtschaft zuzuschreiben, die von den Attentaten vom 11.
September besonders belastet worden ist", sagte Sebastiani auf einer
Pressekonferenz. Insgesamt standen Ausgaben von 200,371 Mill. Euro Einnahmen von
196,897 Mill. Euro gegenüber. In den vorangegangenen acht Jahren
hatte der Vatikan noch einen Überschuss erwirtschaftet, der 2000
knapp neun Mill. Euro betragen hatte.
Gewinne um 50 Prozent zusammengeschmolzen
Die Gewinne an den Finanzmärkten sind 2001 um 50 Prozent auf 32,9
Mill. Euro zusammengeschmolzen. Auch die Einnahmen aus
Gebäudevermietungen seien leicht zurück gegangen, hieß es.
Gleichzeitig seien die Spendeneinnahmen leicht auf rund 70 Mill. Euro
gestiegen, hieß es. Der so genannte Peterspfennig, der für Missions-
und Hilfsprojekte verwendet wird, ist nicht in der Bilanz des
Vatikans enthalten. 2001 seien für diesen Zweck rund 50 Mill. Euro
gespendet worden.
Der Bilanzverlust sei durch das Vermögen des Vatikans bestens
abgedeckt, betonte Ivan Ruggiero, der höchste Finanzbeamte des
Kirchenstaates. Dieser betrage formell 670 Mill. Euro. Die meisten
Gebäude seien jedoch nur mit symbolischen Beträgen berücksichtigt.(APA/dpa)