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reuters/takahashi
Wien - Wenn Materialwissenschafter Werkstoffe testen, die es noch gar nicht gibt, stecken wahrscheinlich Computersimulationen dahinter. Die fächerübergreifende Disziplin der so genannten Computational Mechanics - gerechnete Mechanik - ist heute aus keinem Industriezweig mehr wegzudenken. Bis Freitag treffen einander in Wien 1.600 Simulations-Experten der verschiedensten Fachrichtungen zum 5. Weltkongress für Computational Mechanics in Wien. Seit rund 20 Jahren erobert der Computer als wichtiges Simulationsinstrument nicht nur die Mechanik, sondern praktisch alle naturwissenschaftlichen Disziplinen, von der Physik über die Chemie bis zur Biologie. Berechnungen ersetzen seither in zunehmendem Maße Experimente, aber auch Modelle und Prototypen. Noch vor wenigen Jahrzehnten dauerte das Design eines neuen Autos mehrere Jahre, heute geht ein guter Teil der Entwicklung innerhalb eines Jahres und hauptsächlich auf dem Computer vonstatten. Dabei läuft nicht nur der Motor zuerst in der virtuellen Welt, simuliert werden selbst die Strömungsverhältnisse der Klimaanlage. Algorithmen Voraussetzung für wirklichkeitsnahe Simulationen ist dabei die Übersetzung einzelner Vorgänge in Rechenverfahren, so genannte Algorithmen. Im Idealfall wird heute - etwa in der Autoproduktion - die Hauptarbeit am Computer erledigt. Anstatt - wie früher üblich - eine Unzahl von Holz-, Gips- oder Metallmodellen zu formen, bedarf es vor der Serienproduktion im Idealfall lediglich noch eines Prototypen. Auch die Fortschritte in der Sicherheitstechnik sind zu einem Gutteil Simulationen zu verdanke, beispielsweise Crashversuche können mehr und mehr in die virtuelle Welt verlagert werden. (APA)