Vatikanstadt - Der Bericht des Europäischen Parlaments zur Abtreibung, der so genannte "Van Lancker-Report", ist im Vatikan auf scharfe Kritik gestoßen. Der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, nannte den Report laut Kathpress eine "Schande" und sprach von einem "dunklen, traurigen Augenblick für dieses große Europa". Zugleich lobte der Kardinal die 240 Abgeordneten, die dem Text ihre Zustimmung verweigert hatten. Die Geschichte werde die "konsequente humane Haltung" jener ParlamentarierInnen anerkennen, die sich der Resolution widersetzt hätten.Abtreibung als Massaker Kardinal Lopez Trujillo beklagte, das "Massaker" an den Ungeborenen weite sich international immer mehr aus und werde nun in Europa wie ein "allgemeines Recht für alle" behandelt. Ähnlich wie bei der Sklaverei oder der rassischen Diskriminierung werde aber der Tag kommen, an dem die Menschheit mit klarem Gewissen die Schande spüren werde, die diese Verbrechen darstellten, betonte der kolumbianische Kurienkardinal. Beschlüsse des "Van Lancker-Reports" Der vom Europäischen Parlament mit 280 Stimmen angenommene "Bericht über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte" ruft die EU-Staaten - aber auch die Kandidatenländer - auf, den Schwangerschaftsabbruch für Frauen "legal, sicher und für alle zugänglich" zu machen. Die so genannte "Pille danach" als Mittel der Empfängnisverhütung in Notfällen sollte zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht werden. (APA)