IT-Business
Auftrag für Behördenfunknetz Adonis geht endgültig an Mastertalk
Vertrag Freitagnacht unterzeichnet - Errichtungskosten 200 bis 300 Millionen Euro
Österreich erhält bereits ab Anfang nächsten Jahres
ein neues Behördenfunknetz. Wie das Innenministerium am Montag bestätigte, hat das Konsortium Mastertalk um Siemens
und
die Wiener Stadtwerke Freitagnacht endgültig den Auftrag für das
millionenschwere Projekt namens "Adonis" erhalten. Über 1.200
Sendestationen, deren Errichtungskosten laut Innenministerium auf 200
bis 300 Millionen Euro geschätzt werden, sollen nun künftig alle
heimischen Blaulichtorganisationen miteinander kommunizieren.
Zusagen
Zunächst hat allerdings vorerst nur das Innenministerium für
Polizei und Gendarmerie und das Bundesheer die Nutzung zugesagt. Ob,
wie geplant, auch Feuerwehr, Rettung, Rotes Kreuz und Straßendienste
das Sicherheitsnetz benützen, darüber soll in den nächsten Wochen mit
den Ländern verhandelt werden.
Verbesserungen
Ziel des neuen Netzes sei es, das Kommunikationsdefizit bei den
Blaulichtorganisationen zu verbessern. Erst bei den Anschlägen vom
11. September habe sich gezeigt, wie wichtig Kommunikation sei, so
das Innenministerium. Laut einem jüngsten Bericht in der "New York
Times" haben damals veraltete Geräte und schlechte Kommunikation 121
Feuerwehrleuten das Leben gekostet.
Einsparungen
Das Innenministerium will mit dem neuen System aber auf der
anderen Seite auch Kosten sparen. Die Zahl der Polizei- und
Gendarmerie-Leitstellen soll durch das neuen System von
österreichweit 100 auf rund 20 reduziert werden.
Im Teilbetrieb soll "Adonis" bereits im Frühjahr 2003 starten. Der
Vollausbau wird laut Innenministerium für 2005 angepeilt.
Die Millionen-Investitionen für "Adonis" trägt Mastertalk zunächst
selbst. Die Benutzer zahlen pro Gerät voraussichtlich jährlich rund
1.000 Euro. Mit Polizei, Gendarmerie und Bundesheer wird "Adonis"
vorerst rund 24.500 Nutzer haben. Langfristig sollen rund 80.000
Einsatzleute das System nutzen. Mastertalk will darüber hinaus bis zu
40.000 Private auf das Netz bringen. Das Innenministerium, das diesen
Plänen vorerst skeptisch gegenüber gestanden ist, will dem nun
zustimmen - unter dem Vorbehalt, dass die Netze von Privaten und
Blaulichtorganisationen "getrennt" sind, so das Ressort. (APA)