Der Unternehmer und Online-Herausgeber Nikolaus Formanek liegt wieder mit einer nicht unbedeutenden Institution des Landes im Clinch. Nachdem er mit seiner Satireseite DieKlone.at den Unmut der übermächtigen Kronen Zeitung auf sich gezogen hat, fühlt sich nun der Schutzverband gegen unlautern Wettbewerb der Wirtschaftskammer (WK) auf den Schlips getreten. Grund dafür ist Formaneks Website Nikopix.com , auf der er laut eigenen Angaben seinem "Hobby", der Fotografie, frönt. Dies - wie er selbst angibt – mit professionellem Gerät, aber ohne "die Absicht daraus Gewinn zu erzielen". "Völlig kostenlos für Jedermann verfügbar" Im Gespräch mit pte versichert er die auf der Seite angebotenen Bilder völlig kostenlos jedermann zur Verfügung zu stellen. Die WK sieht das freilich anders und fordert ihn auf die "unzulässige Gewerbeausübung" zu beenden. Dadurch fühlt sich Formanek wiederum in der freien Ausübung seines Hobbies behindert und wettert gegen Zwangsmitgliedschaft und Überregulierung. "Umgehung der Gewerbeordnung" Hannes Seidelberger, Geschäftsführer des Schutzverbandes, sieht in Formaneks Hobby eine "Umgehung der Gewerbeordnung". Dies nicht nur, weil er seine Dienste auf seiner Website bewirbt, sondern auch wegen der "doch vorhandenen Ertragsausrichtung". Formanek bietet seine Dienste und Fotos zwar kostenlos an, spekuliert aber mit einer Gegenleistung. Der Satz "Sollten Sie trotzdem der Meinung sein, dass meine Arbeit für sie etwas wert ist, dann schenken sie mir den Betrag, den Sie für richtig halten" drückt diese Absicht in den Augen des Verbandes klar aus. Der Satz soll nicht das Problem sein. Er sei bereits entfernt, kontert Formanek. Bei jeder Kleinigkeit "Drohungen an die eigenen Mitglieder" zu versenden sei aber eine "Mafiamethode". "Regelungswut des österreichischen Gewerberechts" Seidelberger weist die Argumentation von Formanek auf dessen Website als "unsachlich" zurück. Von Drohungen könne nicht gesprochen werden. Der Verband gehe täglich etwa 20 bis 30 Verstößen nach. Genau daran stößt sich Formanek, der die Regelungswut des österreichischen Gewerberechts nun auch öffentlich anprangern will. Ihm schwebt eine Website vor, deren Ziel vor allem der Fall der Zwangsmitgliedschaft sein soll. Sollte sie in alter Tradition gehalten sein, wird dem Ex-Klone-Betreiber das Lachen noch lange nicht vergehen.(pte)