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Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling

Foto: APA/dpa
Hannover - Der niedersächsische Innenminister Heiner Bartling (SPD) hat vor einer "schleichenden Islamisierung" in Deutschland gewarnt. Große Gruppen von Türken in Deutschland lebten noch mit der Illusion, "eine Rückkehr ins Heimatland sei eine ernsthafte Lebensperspektive", sagte Bartling am Montag in Hannover zur Begründung. Unter Hinweis auf eine wachsende Zahl von ausländischen Arbeitslosen und einem hohen Anteil von Ausländern an Sozialhilfeempfängern und jugendlichen Straftätern forderte Bartling, Deutschland müsse seine Erwartungen an die Zuwanderer "deutlich formulieren und auch bereit sein, sie mit dem entsprechenden Nachdruck durchzusetzen". Dazu gehört nach Ansicht des Innenministers, den türkischen muttersprachlichen Unterricht, in dem teilweise ein übersteigerter Nationalismus vermittelt werde, "zu reduzieren, wenn nicht gar ganz abzuschaffen". Es müsse auch gefragt werden, ob Eltern ihren Kindern "mit religiös motivierten Bekleidungsvorschriften einen Gefallen tun". Im Sinne einer wirklichen Integration könne von den Zuwanderern verlangt werden, "dass sie sich auch auf die hier geltenden gesellschaftlichen Wertevorstellungen und landesüblichen Gepflogenheiten einstellen". Der niedersächsische Innenminister unterstützte damit indirekt Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der vor kurzem mit seiner Forderung nach einer "Assimilierung" von Ausländern auch in den eigenen Reihen auf Kritik gestoßen war. Allerdings nannte Bartling den Begriff Assimilierung "unglücklich gewählt". (APA)