Wirtschaft
Telekom Austria unter den Top 1000
Einziger Vertreter Österreichs ist im weltweiten Business Week-Ranking auf Platz 932 gelandet - mit Grafik
Wien - Die Telekom Austria (TA) hat nach den Turbulenzen auf
den internationalen Börsen als erstes und derzeit einziges
österreichisches Unternehmen den Sprung unter die 1.000 wertvollsten
Börsenunternehmen der Welt geschafft. In einem aktuellen Ranking des
US-Wirtschaftsmagazins "Business Week", das am nächsten Montag
erscheint, rangiert die TA gemessen am Marktwert mit einer Bewertung
von 4,32 Mrd. Dollar bzw. 4,44 Mrd. Euro (Stand 31. Mai 2002) auf
Platz 932. Unangefochtener Spitzenreiter unter den internationalen
Börseriesen ist nach diesem Ranking weiterhin der US-Mischkonzern
General Electric (GE), selbst nachdem das Unternehmen in zweieinhalb
Monaten rund ein Viertel seines Werts eingebüßt hat. Mit einem
aktuellen Marktwert von 309,46 Mrd. Dollar ist GE aber immer noch
rund 80 Mal mehr wert als die TA. Auch der Zweitplatzierte,
Microsoft, ist mit einem Marktwert von 275,70 Mrd. Dollar noch rund
65 Mal "schwerer" wie die TA genauso wie der drittplatzierte Exxon
Mobil mit einem Market Value von 271,23 Mrd. Dollar.
Stabilität des heimischen Finanzmarkts
Dass die TA trotz ihres vergleichsweise geringen Marktwerts den
Sprung unter die Top 1000 geschafft hat, begründen die heimischen
Anaylsten mit der Tatsache, dass sich die Wiener Börse, gemessen an
den schweren Turbulenzen an den internationalen Märkten in den
vergangenen Monaten, weitgehend stabil gehalten habe.
Von der generellen Unsicherheit auf den größten Weltmärkten hat
laut "Business Week" auch ein Schweizer Konzern unter
österreichischer Leitung profitiert, nämlich Nestle. Während der
Market Cap auf den westlichen und japanischen Börsen insgesamt um 12
Prozent auf 18,5 Bill. Dollar zurückgegangen ist, hat Nestle seinen
Marktwert innerhalb der vergangenen zwölf Monate um 20 Prozent auf
96,16 Mrd. Dollar gesteigert - und damit den Sprung von Platz 45 auf
Platz 30 geschafft. Der Chef des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns,
der gebürtige Kärntner Peter Brabeck-Letmathe, begründet dies im
Magazin mit den stetigen Einnahmen des Konzerns und einer
konservativen Bilanz. Die Bank Austria, lange Zeit Österreichs einziger Vertreter unter
den internationalen Top 1000 - meist im Mittelfeld platziert - wird
seit dem Zusammenschluss mit der HypoVereinsbank nicht mehr in der
Liste geführt. Der Verbund - 1999 auf Platz 990 gereiht - ist heuer
nicht dabei.
Weitere "Big Players"
Vergleichbare Länder sind in dem neuen Ranking weit prominenter
vertreten, so etwa Griechenland mit drei Nennungen, Irland und
Norwegen mit je fünf, Dänemark und Finnland mit je sechs, Belgien mit
zehn, Schweden mit 17 und die Schweiz sogar mit 20 börsenotierten
Konzernen unter den weltweiten Top 1000.
Die meisten Börseriesen stellen klar die USA mit 479 Nennungen und
mehr als der Hälfte der Kapitalisierung der gesamten Liste. Dahinter
folgen deutlich abgeschlagen Japan mit 142 "Blue-Chips" unter den Top
1000, Großbritannien mit 85, Frankreich mit 51, Kanada mit 39 und
Deutschland mit 35 Unternehmen. Unter den ersten 15 Börseriesen
konnten nur die beiden britischen Ölkonzerne Royal Dutch/Shell und BP
auf Platz 7 und 8 sowie der japanische Telekomkonzern NTT Docomo
(Platz 14) die Dominanz der US-Firmen brechen.
Generell haben sich in den vergangenen Monaten vor allem
Nahrungsmittel und andere Grundprodukte als Zugpferde erwiesen: Neben
Nestle profitierten etwa auch Konzerne wie Coca-Cola,
Colgate.Palmolive, Unilever oder Gilette. Ihren Wert gesteigert haben
auch Banken - etwa die HSBC Holding oder die Royal Bank of Scotland.
Zulegen konnten darüber hinaus außerdem die meisten Autokonzerne.
Abgesehen von Fiat - das italienische Unternehmen rutschte von Platz
435 auf 658 - legten die anderen Autokonzerne wie General Motors,
DaimlerChrysler, Nissan, Honda und VW allesamt an Wert zu. (APA)