Rom - 300 in italienischen Hochsicherheitsanstalten inhaftierte Mafiosi verweigern die Einnahme von Mahlzeiten, die ihnen in die Zellen serviert werden. Dies berichteten italienische Medien am Dienstag. Seit einigen Tagen schlagen die Häftlinge mit Töpfen und eisernen Schüsseln gegen die Gitter ihrer Zellen, um mit dieser lauten Protestaktion gegen eine Verschärfung der Haftbedingungen für Mafia-Mitglieder zu protestieren, die die Justizbehörden in Rom planen. Die Mafiosi ernähren sich nur von Lebensmitteln, die sie im Gefängnis selbst kaufen, oder von ihren Familienangehörigen erhalten und selber kochen können. Der Protest, der auf Sizilien begonnen hat, erweiterte sich auf andere italienische Strafanstalten, in denen Mafia-Boss inhaftiert sind. Die demonstrierenden Bosse werden nach den Vorschriften des Artikel 41/b des im Jahr 1992 erlassenen Anti-Mafia-Gesetzes behandelt, der eine fast totale Isolierung der gefährlichsten Mafia-Köpfe vorsieht. Nach den geplanten neuen Maßnahmen müssen Mafiosi, die eine Suspendierung der strengen Haftbedingungen beantragen, den Justizbehörden selbst beweisen, dass sie jegliche Verbindungen zu Mafia-Clans abgebrochen haben. Seit Jahren protestieren die Mafia-Bosse gegen den Artikel, der ihrer Ansicht nach wegen der strengen Haftbedingungen menschenunwürdig sei und die Rechte der Sträflinge verletze. (APA)