Automobil
Interessenten für Austrian Energy in Startlöchern
Insolvenzantrag für Babcocks Österreich-Tochter noch offen
Wien/Graz - Der steirische Anlagenbauer GAW hat Interesse an
einer Übernahme von Austrian Energy (AE), einer Tochter der
insolventen Babcock Borsig-Gruppe. "Wir bieten uns der Austrian
Energy als Partner an", bestätigt Unternehmschef Jochen
Pildner-Steinburg dem "WirtschaftsBlatt" (Mittwochausgabe). Eine
Übernahme käme aber nicht im Alleingang in Frage. Dem Blatt zufolge
gibt es auch weitere Interessenten. "Wir expandieren im Umwelttechnik-Bereich, Austrian Energy passt
daher gut in unser Konzept", wird der GAW-Manager zitiert. Möglich
sei eine Übernahme allerdings nur mit einem oder mehreren Partnern. Als weitere Interessenten werden in der Zeitung unter Berufung auf
Insiderkreise Andritz und Siemens gehandelt Andritz-Chef Wolfgang
Leitner stellte allerdings konkrete Kaufabsichten in Abrede, mit der
Einschränkung: "Wenn bei AE irgendetwas dabei ist, das uns
interessieren könnte, werden wir jedoch nachdenken." Gerüchten
zufolge sei auch die Anlagenbau-Gruppe des austro-amerikanischen
Investors Gerhard Andlinger an AE interessiert.
Insolvenzantrag offen
Ob für AE eine Einzellösung klappt, hänge vom Insolvenzverwalter
des deutschen Mutterkonzerns ab. In den nächsten Tage wird über die
Rolle Österreichs innerhalb der geplanten Auffanglösung entschieden,
so das Blatt.
Offen sei, ob AE einen Insolvenzantrag stellen muss, schreiben in
ihren Mittwoch-Ausgaben sowohl das "WirtschaftsBlatt" als auch der
"Kurier". "Alleine können wir gar nichts beschließen", sagt AE-Chef
Claus Brinkmann. Eine Einzellösung sei dennoch realistisch. Am
Überleben der Produktion in Graz bestehe kein Zweifel, hatte es am
Nachmittag auch von AE-Gesellschaften in der steirischen
Landeshauptstadt gegenüber der APA geheißen. "Unser Standort ist nicht in Gefahr", so Brinkmann. AE sei
reorganisiert und weise gute Zahlen auf. Das Unternehmen beschäftigt
in Graz 620, inklusive der Auslandstöchter mehr als 950 Mitarbeiter.
Die Österreich-Tochter (Wien und Graz) machte im Vorjahr bei 290
Mill. Euro Umsatz (Kessel, thermische Kraftwerke,
Rauchgasentschwefelung) 12 Mill. Euro Bilanzüberschuss. Heuer
erwartet Brinkmann laut "Kurier" aber mangels Großaufträgen und
Dellen im Frankreich- und Schweiz-Geschäft einen Verlust. (APA)
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