Linz - Ein, nach Angaben der Erfinder, europaweit bisher einmaliges Prognosemodell für den Beschäftigtenbedarf wurde in Linz präsentiert. In einer Vorschau bis 2008 listet das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) die prophezeite Entwicklung am oberösterreichischen Arbeitsmarkt nach Geschlechtern bis hin zu einzelnen Berufsgruppen auf. So sollen Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sinnvoll geplant werden können, erhofft sich der Auftraggeber, die Arbeiterkammer. Diese Maßnahmen werden auch nötig sein, so die Wifo-Prognose. Demnach werden in Oberösterreich im Jahr 2008 um 36.800 mehr Beschäftigte arbeiten. Das Reservoir, aus dem diese kommen, sehen Wifo und AK bei Frauen, Älteren und Zuwanderern. Die in absoluten Zahlen stärksten Zuwächse werden im Verkauf (plus 6500 Beschäftigte), bei der Krankenpflege (plus 3300) und bei den Produktionsleitern (plus 3200) erwartet. Verlieren werden die Landwirtschaft (minus 3900), Hilfsarbeiter (minus 3500) und Fahrzeugführer (minus 1800). Trend in Richtung höherer Qualifikation Generell geht der Trend in Richtung höher qualifizierte Berufe, daher muss besonders bei der Ausbildung von Mädchen bereits jetzt gegengesteuert werden, ist man bei der AK überzeugt. So soll etwa an HBLAs, die vorwiegend von Mädchen besucht werden, verstärkt auf Kommunikationstechnologien und Technik allgemein gesetzt werden, um das Interesse zu wecken. Das Vorbild der Studie stammt aus den USA, wo schon länger mittelfristige Arbeitsmarktstudien erstellt werden, wie Wifo-Chef Helmut Kramer am Dienstag erklärte. Oberösterreich ist nun das erste heimische Gebiet, für das ein ähnliches Modell angewandt wurde. Zur Voraussage werden vorhandene Wifo-Prognosen verwendet, die mit mathematischen Modellen detailliert werden. (moe, DER STANDARD, Printausgabe 10.7.2002)