Dhaka/Delhi/Tokio/Gauhati - Überschwemmungen nach heftigen Monsunregen haben rund eine Million Menschen in Bangladesch in die Flucht getrieben. Im Norden und Süden des Landes verwüsteten die Fluten nach drei Regentagen Tausende Dörfer, berichteten die Behörden am Mittwoch. Die Öffnung eines Dammes am Fluss Kodla in Indien habe in den Regionen Jessore und Satkhira hunderte Familien zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. Mehrere tausend Rot-Kreuz-Helfer kämpften um die Versorgung der Menschen. Seit Montag kamen mindestens zwölf Menschen in den Fluten ums Leben. "Die Lage wird von Tag zu Tag kritischer", sagte der zuständige Leiter des Überschwemmungszentrums, Selim Bhuiyan. Im benachbarten Indien kamen bis Mittwoch 13 Menschen ums Leben. Auch hier wurden rund eine Million Menschen obdachlos. "Chataan" erreicht Japan Mit verheerender Kraft setzen die Tropenstürme in Südasien ihren Zug über die Region fort. Nachdem der Sturm "Chataan" auf den Philippinen und in Mikronesien mehr als 70 Menschenleben gekostet hat, erreichte er am Mittwoch Japan. Mehrere Menschen wurden von den Fluten weggeschwemmt, zwei blieben vermisst. Zwei weitere Stürme sorgten für Chaos in Taiwan und bedrohten die östlich davon gelegenen Marianen und Guam. In Bangladesch und Indien verschärfte sich die Hochwasserlage weiter. Im indischen Unionsstaat Assam stieg der Pegel des Brahmaputra nach schweren nächtlichen Regenfällen auf gefährliche Höhe. Mit einer folgenreichen Überflutung der Ufer wurde stündlich gerechnet, der Wetterdienst ging von einem weiteren Ansteigen des Stroms aus. Die anschwellenden Nebenflüsse des Brahmaputra haben nach Behördenangaben bereits mehr als 1.000 Dörfer überschwemmt und rund 700.000 Menschen in die Flucht getrieben. Aus Bangladesch waren in den vergangenen Tagen mindestens 40 Todesfälle auf Grund der Unwetter gemeldet worden; dort standen weiter rund 20 Prozent der gesamten Fläche unter Wasser. (APA/dpa)