Weltraum
NASA-Flugpläne rissig geworden
Auch am letzten Shuttle wurden nun Schäden festgestellt - Entscheidung über eine mögliche Startverschiebung fällt nächste Woche
Washington - In der gesamten Raumfähren-Flotte der NASA
sind Risse im Leitungssystem aufgetreten. Auch in der Raumfähre
Endeavour seien am Mittwoch Risse entdeckt worden, teilte die US-
Raumfahrtbehörde NASA mit. Damit muss die NASA nun über eine mögliche
Verschiebung von Starts oder gar die Streichung ganzer Missionen
entscheiden. Für diesen Freitag erwartete der NASA-Sprecher eine
erste Erklärung der Flugmanager über ihre Einschätzung der Lage.
Mitte kommender Woche werde dann vermutlich eine Entscheidung über
den weiteren Flugplan fallen. Als nächste Fähre sollte die Columbia
Mitte Juli zu einer Wissenschaftsmission ins All fliegen. Vermutlich
wird der nächste Start einer Fähre nun frühstens Ende August
erfolgen. Ende vergangener Woche waren Risse in der Columbia entdeckt
worden. Die ersten Probleme waren vor Wochen bei der Überprüfung der
Schwesterfähren Atlantis und Discovery aufgetreten. Ursprünglich
sollte die Columbia, mit der auch Israels erster Astronaut ins All
fliegen soll, am 19. Juli starten. Die 16-tägige wissenschaftliche
Mission wurde Ende Juni dann zunächst für mehrere Wochen verschoben,
um den Technikern Zeit zu geben, nach den mit bloßem Auge nicht
erkennbaren Rissen zu suchen.
Nach Angaben des NASA-Sprechers ist eine der Überlegungen, die
Columbia-Mission vorerst zurückzustellen. Der Columbia-Flug geht
nicht zur Internationalen Raumstation und ist damit für den weiteren
Ausbau der ISS nicht entscheidend. Damit bliebe den Technikern mehr
Zeit, den Start der Atlantis vorzubereiten, die Ende August als
nächste Fähre zur ISS starten soll.
Eine der entscheidenden Fragen für die NASA-Techniker ist, wie
gefährlich die Risse sind. Nach Angaben der NASA traten die Risse
nicht in Hochdruck-Leitungen auf. Damit bestehe keine Gefahr, dass
flüssiger Wasserstoff oder flüssiger Sauerstoff entweichen könne,
sagte ein Sprecher. (APA/dpa)