Vatikanstadt/Wien - Den sieben katholischen Frauen, die am 29. Juni bei einem kirchenrechtlich unerlaubten Ritus auf einem Donauschiff östlich von Passau zu "Priesterinnen" geweiht wurden, droht die Exkommunikation. In einer am Mittwoch veröffentlichten Abmahnung der vatikanischen Glaubenskongregation wurden die sieben Frauen aufgerufen, bis 22. Juli die Ungültigkeit der "Weihe" anzuerkennen, andernfalls drohe ihnen die Exkommunikation. Die "Weihe" der sieben "Priesterinnen" sei einfach eine "Simulierung eines Sakraments" und daher ungültig, hieß es in der von Kardinal Joseph Ratzinger unterschriebenen Abmahnung. Die Zeremonie auf dem Schiff sei ein "schwerer Verstoß" gegen die "göttliche Verfassung der Kirche" und schade auch der rechten Förderung der Frau, "die in der Kirche und in der Gesellschaft einen eigenen, spezifischen und unersetzbaren Platz einnimmt". Lumetzberger: Verwunderung, dass es so lang gedauert hat Für die österreichische Sprecherin der sieben Frauen, Christine Mayr-Lumetzberger, ist an der Reaktion des Vatikans nur eines überraschend: "Wir haben uns gewundert, dass es so lange gedauert hat." Dass dies "mit dem untauglichen Mittel" der Drohung geschehe, sei allerdings traurig, sagt sie zum STANDARD. Und das Ultimatum? "Ein gültig gespendetes Sakrament kann man im Nachhinein nicht für ungültig erklären." Kardinal Christoph Schönborn erklärte: "Da diese unter bizarren Umständen abgewickelte Aktion von den Medien weltweit berichtet worden ist, war das Eingreifen Roms geboten." (APA, pm)