Wien - Tele.ring, Österreichs jüngster und kleinster Handynetzbetreiber, will sich durch das schwierige Konjunkturumfeld als Preisführer durchbeißen. "Wir haben in der vergangenen Werbeschlacht praktisch keine Kunden verloren, sondern sogar dazu gewonnen", gab sich Tele.ring-Geschäftsführer Hubertus Hofkirchner in einem Pressegespräch betont optimistisch.Der jüngste Quartalsbericht gebe ihm Recht, Tele.ring weise mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von minus 2,6 Mio. Euro (nach minus 48,3 Mio. EURO im Vergleichsezeitraum 2000) eine "knappe rote Null" aus. Besonders komfortabel ist freilich, dass das Unternehmen Mitte 2001 bei der Übernahme durch Western Wireless komplett entschuldet wurde. Der Umsatz im ersten Quartal 2002 stieg von 34,7 auf 50,7 Mio. EURO, die Zahl der Kunden (Festnetz und Mobil bereinigt um "Doppelkunden") stieg um 40,4 Prozent auf 455.000, gab Hofkirchner bekannt. Davon telefonierten Ende März 274.000 mit dem Handy und 181.000 im 1012-Festnetz. Stagnierender Markt Die Aussichten am Gesamtmarkt sind eher düster: Mit einer Handydichte von über 80 Prozent müsse man von einem stagnierenden Markt sprechen. "Es gibt nur noch einen Abtausch von Kunden innerhalb der Betreiber", meinte Hofkirchner. Sowohl was Kunden als auch Umsatzzahlen betrifft, könnte der Gesamtmarkt sogar leicht rückläufig sein. Impulse erwartet der Tele.ring-Chef vom Handybreitbandinternet UMTS nicht: "Wenn wir von einem Massenmarkt sprechen, dann höchstens wegen der großen Masse der ersten UMTS-Endgeräte." Der Treiber werde auch bei UMTS zunächst die Sprachübertragung sein, denn noch habe die Branche kein "vernünftiges Geschäftsmodell". (ung, DER STANDARD, Printausgabe 12.7.2002)