Wien - Der heimische Automarkt steckt nach wie vor in einer
Absatzkrise. Im ersten Halbjahr 2002 wurden insgesamt 155.874 Pkw neu
zugelassen, um 8,8 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte die
Statistik Austria am Donnerstag mit. Damit wurde das schwächste
Ergebnis für die erste Jahreshälfte seit 1988 registriert, meldet
dazu Porsche Austria. Eine Trendwende sei derzeit nicht in Sicht.
Die Marktentwicklung sei bereits seit knapp zwei Jahren (23
Monaten) rückläufig, berichtete Porsche Austria stellvertretend für
die gesamte Autobranche. Deutlich gedrückt werde das Konsumklima von
der schwachen Konjunktur, Ausgabenkürzungen und höheren Abgaben. In
einem gesättigten Automarkt wie in Österreich seien solche Einflüsse
"unmittelbar spürbar".
Neuanmeldungen liegen 9,6 Prozent unter Vorjahreswert
Sollte sich das Gesamtmarktniveau im Herbst an die Vorjahreswerte
annähern, erwarte die Branche heuer einen Gesamtmarkt von rund
280.000 Fahrzeugen, so Porsche Austria. Im vergangenen Jahr hatte es
mehr als 294.000 Pkw-Neuzulassungen (minus 5 Prozent) gegeben.
Während im ersten Halbjahr 2002 laut Statistik Austria Marken wie
Toyota (plus 17,2 Prozent), BMW (plus 10,6 Prozent), Renault (plus
2,7 Prozent) und Audi (plus 1,7 Prozent) ihre Marktanteile erhöhen
konnten, mussten Skoda (minus 31,8 Prozent), VW (minus 19,2 Prozent)
und Opel (minus 17,4 Prozent) die größten Verluste hinnehmen.
Die Zahl der Neuanmeldungen bei allen Kraftfahrzeugen (neben Pkw
auch Lkw, Autobusse oder Motorräder) lag in den ersten sechs Monaten
dieses Jahres mit 198.673 um 9,6 Prozent unter dem Ergebnis des
ersten Halbjahres 2001. Dabei gab es nach Angaben der Statistik
Austria Rückgänge bei nahezu allen Kfz-Arten. Bei Motorrädern gingen
die Neuzulassungen um 13,8 Prozent zurück. Bei den mit Diesel
betriebenen Pkw/Kombi, die sich in Österreich besonderer Beliebtheit
erfreuen, betrug das Minus im ersten Halbjahr 2,6 Prozent.
In den Bundesländern waren durchwegs Rückgänge bei den
Neuzulassungen von Kfz zu verzeichnen. Am höchsten fiel das Minus mit
12 Prozent in Kärnten aus, in Salzburg war es mit 6,9 Prozent am
geringsten. (APA)