Natur
Greenpeace-Aktion gegen rumänisch - österreichische Papierfabrik
Stopp der Chlorbeleiche gefordert - giftige Abwässer nahezu ungeklärt in den Fluss Somes geleitet
Dej/Rumänien/Wien - 22 Greenpeace-Aktivisten aus Rumänien,
der Slowakei, Tschechien, den Niederlanden, Österreich und
Deutschland haben am Donnerstag eine Aktion gegen die Papierfabrik
"Somes S.A." nahe der Stadt Dej in der rumänischen Provinz Cluj
(Klausenburg) gestartet. Das Unternehmen arbeitet immer noch mit
Chlorbleiche und lässt ihre Abwässer nahezu ungeklärt in den Fluss
Somes. Die Aktivisten entrollten ein Banner mit der Aufschrift "Stop
Chlorine bleaching" (Stop Chlorbleiche) und pumpten 200 Liter
giftiges Abwasser in Tonnen, füllten zwei weitere Tonnen mit giftigem
Abfall von der ungesicherten werkseigenen Deponie und übergaben alles
der Firmenleitung.
Österreichische Beteiligung
Die Fabrik befindet sich laut Greenpeace zu 70 Prozent im Besitz
der österreichischen Firma Hovis. "Die Chlorbleiche verursacht ein
unnötiges Risiko für die Gesundheit der Menschen und für die Umwelt.
Daher verlangen wir von der Somes SA und ihrem Haupteigentümer Hovis
in Österreich, auf chlorfreie Bleichverfahren umzusteigen, wie dies
in Österreich und der EU längst Stand der Technik ist," erklärte ein
Greenpeace-Sprecher in Dej.
"Somes S.A." verteidigte sich in einer Pressekonferenz - diese Reaktion wurde von Greenpeace jedoch als diffuser Versuch einer "Vertröstung" bezeichnet. Aktivist Steffen Nichtenberger dazu: "Wir erwarten uns nun vom
österreichischen Mehrheits-Eigentümer, der Hovis Gruppe in Wien,
ehebaldigst in eine Verbesserung der sehr schlechten Umweltstandards ihres
Werkes in Dej zu investieren." Greenpeace hat dem Unternehmen eine Frist bis zum 16. September gesetzt, um ein Ausstiegsszenario aus der Chlorbleiche zu entwickeln.
(APA/red)