Wirtschaft
Achtung "Spesenfalle"
VKI warnt vor teuren Sparbüchern
Wien - Auch Sparbücher können zur "Spesenfalle" werden,
warnt der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Allgemein galt das
Sparbuch bisher zwar als Spesen freies Produkt. Inzwischen aber
verlangten einzelne Institute des Sparkassen- und Volksbanken-Sektors
jährliche Kontoführungsgebühren für ihre Sparprodukte, kritisiert der
VKI in einer Aussendung vom Donnerstag. Eine Gebühr falle vor allem bei einfachen, täglich fälligen
Sparbüchern ins Gewicht, die mit 0,125 bis 1 Prozent üblicher Weise
niedrig verzinst sind. Mit Spesen von bis zu 3 Euro pro Jahr rentiere
sich das Ansparen kleinerer Beträge dann kaum mehr, empfehlen die
Konsumentenschützer den Transfer des Guthabens zu Banken, die solche
Gebühren nicht verrechnen.
"Groschenausgleich
"
Was dem VKI ebenfalls sauer aufstößt, ist der "immer schon
beliebte Groschenausgleich" bei Sparbuch-Abrechnungen, der sich als
Centausgleich nun in das Euro-Zeitalter gerettet hat. Demnach würden
bei etlichen Banken nur abgerundete volle Beträge ausbezahlt - laut
VKI ergibt sich damit ein zusätzlicher Verlust, der bis zu 99 Cent
betragen kann. Für Banken sei dies ein "Körberlgeld, das durch den
Euro noch lukrativer geworden ist".
Bei Sparbüchern mit Bindefrist kritisiert der VKI nach wie vor,
dass die Banken eventuell angefallene Vorschusszinsen nicht speziell
ausweisen. "Dieser 'Strafbetrag' für nicht zeitgerechte Kündigung
wird einfach von den Jahreszinsen abgezogen, ohne dass dies für
Konsumenten erkennbar ist", heißt es dazu. (APA)