Fatah-Führer soll vor Zivilgericht gestellt werden - Ihm wird vorgeworfen, Angriffe auf Israelis organisiert zu haben
Redaktion
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Jerusalem/Ramallah - Israel will dem Mitte April
festgenommenen Fatah-Führer im Westjordanland, Marwan Barguti, in
einem öffentlichen Verfahren vor einem Zivilgericht den Prozess
machen und nicht vor einem Militärgericht. Dem Generalsekretär der
Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat im
Westjordanland und Chef der Tansim-Milizen wird vorgeworfen, Angriffe
auf Israelis organisiert zu haben. "Wir wollen, dass die
Öffentlichkeit die Beweise kennt und weiß, dass Gerechtigkeit geübt
wurde", sagte ein Sprecher des israelischen Justizministeriums am
Donnerstag in Jerusalem. Bei Militärgerichten sei die Öffentlichkeit
jedoch nur eingeschränkt zugelassen.
Baguti weist Vorwürfe zurück
Üblicherweise wird Palästinensern, denen Anschläge auf Israelis
vorgeworfen werden, der Prozess vor Militärgerichten gemacht. Barguti
hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, er sei nur als Politiker
gegen die israelische Besetzung aktiv geworden. Einen Termin für das
Verfahren gegen Barguti nannte der israelische Ministeriumssprecher
nicht. In der palästinensischen Bevölkerung genießt der Fatah-Chef
nach Meinungsumfragen großen Zuspruch.
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in
Dörfern unweit der palästinensischen Stadt Nablus am frühen
Donnerstagmorgen zehn Palästinenser festgenommen. Die Armee teilte
mit, alle hätten Verbindungen zur radikalen "Volksfront für die
Befreiung Palästinas" (PFLP). Eine der festgenommenen Palästinenser
werde verdächtigt, an einem Selbstmordanschlag beteiligt gewesen zu
sein. Nach palästinensischen Angaben wurden von den israelischen
Soldaten zwölf Palästinenser festgesetzt. Derzeit hält die
israelische Armee im Westjordanland sieben der acht größeren
Palästinenser-Städte besetzt.(APA/Reuters)
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