Die archaischen Bronze-Skulpturen der Salzburger Künstlerin Gigi Jansa besiedeln einen Raum im Dachgeschoß des Gebäudes der ehemaligen Kartonfabrik Dietz in Bergheim. Dort hat Gigi Jansa ihre Werke in einer Seelenlandschaft arrangiert.Der Weg dorthin führt durch den langen Atelier-Gang. Eine behutsame Annäherung. Von der Decke schweben unirdisch anmutende Wesen als Wächter der Aufmerksamkeit elementar in sich selbst. Kein Hasten zum Ausstellungsort, zur Seelenwelt. Keine Eile um dorthin zu gelangen. Man weicht den Figuren aus, stellt sich ihnen, nimmt sie in Gedanken mit in die Seelenwelt im Dachgeschoß. Die Klangkünstlerin Wally Rettenbacher gibt mit ihrer Klanginstallation den archaischen Figuren von Gigi Jansa jene Sprache, jene Lebensgeräusche, die im Augenblick des Hörens und des Sehens zu einer Einheit verschmelzen. Dazu sucht ihr Tonwerk nach Übereinstimmung, nach jener Matrix, die wir seit Urzeiten in uns tragen. Und jenes Tonwerk besteht aus mystischen Klängen, die ausschließlich aus der Natur kommen. Eben dieser Einklang lässt die gemeinsamen Wurzeln der beiden kongenialen Künstlerinnen erahnen. Gigi Jansa zu ihren Seelenwesen: „Jedes Wesen verkörpert einen Zustand im Leben, eine Geschichte die wie eine Projektion, wie ein Spiegelbild auf den Betrachter wirkt“. Die BetrachterInnen sollen so seinen ureigensten und ganz persönlichen Zugang finden, die sich auch in den Klängen spiegeln. Wally Rettenbacher zu den archaischen Klängen :„Die Klänge sind wie Urtöne, Urlaute, die, aus der Natur geschöpft vom Innersten nach außen gekehrt werden“. Die wiedererwachende Frauenmagie, die Suche nach der Inneren Welt, nach der Inneren Harmonie und dem Frieden ist zugleich die Suche nach den verschollenen Zeichen alter Weisheit. Es ist Seele schau´n und Seele hör´n zugleich. (red)