Oberursel - Frauen leiden nach Angaben der Deutschen Schmerzliga häufiger unter starken Schmerzen als Männer, können aber besser damit umgehen. Nach Angaben der ExpertInnen haben Frauen eine niedrigere Schmerzschwelle. Hormonbedingt Vor allem die Sexualhormone, Östrogen bei Frauen und Testosteron bei Männern, seien für die unterschiedliche Reaktion auf und Verarbeitung der Beschwerden verantwortlich. In Studien sei nachgewiesen worden, dass Östrogen die Aufmerksamkeit und die Aktivität des Nervensystems steigere und die Weiterleitung schmerzhafter Impulse ins Zentralnervensystem verstärke, berichteten die MedizinerInnen. Testosteron wirke dagegen dämpfend. So lösten beispielsweise bei Migränepatientinnen die natürlichen hormonellen Schwankungen im Körper oft Kopfschmerzen aus. Nach den Wechseljahren passe sich die Schmerzschwelle der Frauen denen der Männer an. PsychologInnen der Universität Florida fanden dem Bericht zufolge jedoch heraus, dass Frauen, die sich einer Hormonersatztherapie unterziehen und Östrogene einnehmen, weiter eine niedrigere Schmerzschwelle aufweisen. Laut Deutscher Schmerzliga können Frauen auch besser zwischen unterschiedlichen Beschwerden unterscheiden. Vor allem bei Druckschmerzen reagiere das weibliche Geschlecht im Gegensatz zu Männer sensibler. Verschiedene Bewältigungsstrategien Dass Frauen häufiger unter Schmerzen leiden, liege auch in den verschiedenen Krankheitsmustern der Geschlechter begründet, erklärten die ExpertInnen. So litten Frauen häufiger unter schmerzhaften chronischen Erkrankungen wie Weichteilrheuma, rheumatoider Arthritis, Knochenschwund und Migräne. Insgesamt kämen Frauen mit ihren Schmerzen aber besser zurecht als Männer, da sie mehr über ihr Leiden sprächen und Hilfe aufsuchten. Das starke Geschlecht hat dagegen nicht so gute Bewältigungsstrategien. (APA)