Gaza/Jenin - Eine israelische Spezialeinheit hat nach palästinensischen Angaben am frühen Freitagmorgen im Gazastreifen einen 13-jährigen Palästinenser und einen palästinensischen Polizisten erschossen. Nach Krankenhausangaben erlitt der 13-Jährige bei einem Armeeeinsatz nahe der Ortschaft Deir el Balah in der Nacht zum Freitag einen Kopfschuss. Der Polizist wurde tödlich getroffen, als eine Armeeeinheit einen Polizeiposten beschoss. Sechs weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt, darunter zwei Sicherheitsbeamte. Der israelische Rundfunk meldete, dass die Soldaten nach dem Gefecht einen mutmaßlichen Extremisten festgenommen haben. Die Armee teilte mit, Soldaten seien in Deir el Balah eingerückt, weil in der Gegend israelische Soldaten beschossen worden seien. Es habe sich ein heftiges Gefecht entwickelt. Über Tote auf palästinensischer Seite könne man keine Angaben machen. Weiter südlich im Gazastreifen sprengten israelische Soldaten erneut einen Tunnel an der Grenze zu Ägypten. Nach Angaben der israelischen Armee benutzen Palästinenser die unterirdische Verbindung, um Waffen in den Gazastreifen zu schmuggeln. Bei Razzien in der Nacht zum Freitag verhafteten israelische Soldaten unterdessen vier mutmaßliche Extremisten in Kalkilya im Westjordanland sowie einen weiteren Verdächtigen in Bethlehem. Nach Agenzeugenberichten gab es auch in Tulkarem Militäroperationen. Derzeit hält die israelische Armee sieben Palästinenserstädte im Westjordanland besetzt. Einen Tag nach einem israelischen Vorstoß in das Stadtzentrum von Jenin im Westjordanland erlag ein palästinensischer Journalist seinen Schussverletzungen. Der Mann war nach palästinensischen Angaben am Donnerstag angeschossen worden, als die Armee mit Panzern und Jeeps in die Stadt einrückte. Ein zweiter verletzter Journalist war am Freitag außer Lebensgefahr.(APA/dpa)