Unternehmen
Interessenten für Inzersdorfer-Teile
Unternehmenschefin präferiert bei Partnersuche Abgabe einer Sperrminorität - In Verhandlungen aber "alles total offen"
Wien - Beim Wiener Familienunternehmen Inzersdorfer wird
weiterhin nach einem Partner gesucht. Mittlerweile verhandelt der
Hersteller von Dosengerichten mit sechs Interessenten. "Es geht um
eine strukturelle Stärkung der Firma. Bei der Expansion haben wir uns
in der Vergangenheit schwer getan", räumte Inzersdorfer-Chefin
Martina Pecher am Freitag ein. In den laufenden Verhandlungen sei
derzeit "alles total offen". Möglich sei auch eine Abgabe der
Mehrheit bis hin zu einem Zukauf. Dennoch präferiert die
Inzersdorfer-Chefin eine Lösung, bei der ein Partner 25 Prozent an
der Produktionsgesellschaft übernimmt und über seinen
Auslandsvertrieb starke Synergien einbringt, wie sie heute zur APA
sagte. Erklärtes Ziel sei eine Steigerung des bisher geringen
Exportanteils, der zuletzt bei rund 8 Prozent lag. Gespräche mit
Felix Austria waren vor zwei Jahren versandet.
Geheime Gespräche
Mit wem sich Inzersdorfer verbandeln will, wird weiterhin nicht
gelüftet. Neben den bisherigen zwei Österreichern und zwei Ausländern
führt Inzersdorfer nun mit zwei weiteren Österreichern Gespräche.
Namen will Pecher vorerst nicht nennen: "Die Verhandlungen sind in
einem Stadium, in dem wir nicht sehr viel sagen wollen."
Wie berichtet hat Inzersdorfer die Produktion - mit Ausnahme der
Betriebsliegenschaften - aus der Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke
GmbH bereits abgespalten. Diese Abspaltung gilt als Teil der
Vorbereitungen für die geplante Hereinnahme eines Partners.
Auch allein überlebensfähig
Pecher betonte in diesem Zusammenhang erneut, dass Inzersdorfer
auch allein überlebensfähig sei. Derzeit gehört der Familienbetrieb,
der 150 Leute beschäftigt, zu jeweils einem Viertel ihrem Vater
Martin Pecher und dessen Bruder Konrad. Die andere Hälfte teilen sich
Ex-Geschäftsführer Günter Voith und dessen Schwester Brigitte Ebbs.
Kommt ein Partner dazu, sollen alle bisherigen Eigentümer etwas
abgeben.
Im ersten Halbjahr 2002 steigerte das im Konservengeschäft tätige
Traditionsunternehmen seine Umsätze um 8 Prozent auf 17,2 Mill. Euro.
Für das Gesamtjahr 2002 ist ein auf Vorjahresniveau liegender Umsatz
von 36 Mill. Euro geplant. Zuletzt hatten sich die diversen
Fleischkrisen (BSE etc.) negativ auf das Geschäft niedergeschlagen.
Im bisherigen Jahresverlauf seien die Erlöse leicht über Plan
gelegen, so Pecher. Das Ergebnis soll heuer positiv ausfallen.(APA)