Geschlechterpolitik
Wochenendarbeit in der EU ist weiblich
Eurostat: 25 Prozent der berufstätigen Frauen arbeiten samstags
Luxemburg/Brüssel - 25 Prozent der berufstätigen Frauen aber nur 20 Prozent der Männer
arbeiten regelmäßig Samstags, 10,7 Prozent der Frauen und 9,9 Prozent
der Männer müssen regelmäßig Sonntags in den Job, zeigt eine
Untersuchung von Eurostat (EU-Amt für Statistik), die am Freitag
veröffentlicht wurde und Zahlen von 2000 umfasst. Ausnahme Österreich
Für Österreich
weist die Statistik aber entgegen dem Trend mehr regelmäßige
Sonntagsarbeit von Männern (12,1 Prozent) als von Frauen (10,8
Prozent) aus. Bei der regelmäßigen Samstagsarbeit (Männer 20,2
Prozent, Frauen 26,1 Prozent) liegt Österreich hingegen etwa im
EU-Schnitt.
Der Anteil der Sonntagsarbeit ist EU-weit seit 1992 gestiegen, von
damals 8,8 Prozent für Männer und Frauen. Der Anteil der
Samstagsarbeit blieb hingegen gleich.
Gastgewerbe vor Handel
Unregelmäßige Wochenendarbeit leisteten 25,2 Prozent der
männlichen und 16,8 Prozent der weiblichen Beschäftigten.
Gelegentliche Sonntagsarbeit leisteten 16,6 Prozent der männlichen
und 11,8 Prozent der weiblichen Beschäftigten.
Der höchste Anteil von Beschäftigten, die in der EU am Wochenende
arbeiten, war im Gastgewerbe zu verzeichnen. Über die Hälfte der
weiblichen Beschäftigten und über zwei Drittel der männlichen
Beschäftigten, die in diesem Wirtschaftszweig in der EU tätig sind,
leisteten im Jahr 2000 regelmäßig Samstagsarbeit. Regelmäßige
Samstagsarbeit war außerdem im Handel (die Hälfte der Frauen, ein
Drittel der Männer), im Gesundheitswesen, in der Landwirtschaft und
im Verkehr (ca. 30 Prozent der Beschäftigten beiderlei Geschlechts)
weit verbreitet. Auch im Erziehungswesen war der Anteil hoch,
allerdings beschränkt auf Länder, in denen der Samstag ein Schultag
ist.
Auch bei der Sonntagsarbeit lag das Gastgewerbe an erster Stelle:
60 Prozent der weiblichen und über 70 Prozent der männlichen
Beschäftigten arbeiteten an diesem Tag zumindest gelegentlich. An
zweiter Stelle lag mit einem Anteil von 50 Prozent der weiblichen und
männlichen Beschäftigten das Gesundheitswesen, während für die
übrigen Wirtschaftszweige sehr viel niedrigere Prozentsätze zu
verzeichnen waren. (APA)