Mensch
Clinton und Mandela plädierten für gemeinsamen Kampf
Mit dem Ruf nach billigen Medikamenten ist der 14. Welt-Aidskonferenz in Barcelona zu Ende gegangen
Barcelona - Mit dem Ruf nach billigen Medikamenten, mehr
Geld für den Kampf gegen Aids und dem Ende der Ausgrenzung von
Betroffenen ist am Freitag die 14. Welt-Aidskonferenz in Barcelona zu
Ende gegangen. Nelson Mandela und Bill Clinton forderten die Welt zum
entschlossenen Kampf gegen Aids auf. Die ehemaligen Präsidenten
Südafrikas und der USA verlangten vor etwa 7.000 Teilnehmern
insbesondere ein entschiedenes Handeln der politischen Führer, damit
die Zahl der Aidsopfer künftig nicht die Ziffer von 100 Millionen
erreiche."Aids ist ein Krieg gegen die Menschlichkeit"
"Aids ist ein Krieg gegen die Menschlichkeit", sagte Mandela. Die
Krankheit könne mehr Menschen töten als alle Kriege und
Naturkatastrophen zusammen. "Aids ist ein Krieg, der die gesamte
Bevölkerung mobilisieren muss", ergänzte der
Friedensnobelpreisträger. "Viele HIV-kranke Menschen sterben nicht
durch Aids, sondern durch das Stigma." Diese Diskriminierung müsse
ein Ende haben.
Mehr Geld - mehr Taten
Die internationale Gemeinschaft müsse mehr Geld für den Kampf
gegen Aids ausgeben, verlangte Clinton. "Wir müssen alle mehr tun",
sagte er. Bislang sei die Welt mit dem Versuch gescheitert, die
Epidemie zu stoppen. "Wir wissen, was die Welt nicht tut", sagte
Clinton. Sie habe beim Aufhalten der Epidemie versagt. Aids betreffe
längst nicht mehr allein die armen Länder, sondern stehe in den
Ländern der ehemaligen Sowjetunion bereits "vor der Hintertür
Europas". Niemand dürfe untätig bleiben. Die möglich scheinenden 100
Millionen Opfer hätten Krieg und Terror zur Folge, warnte Clinton.
Die Epidemie sei damit auch ein Sicherheitsproblem und "jeder
einzelne von uns hat ein Interesse, etwas dagegen zu tun".
Coca Cola und Medikamente
"Wenn wir kalte Coca-Cola und Bier in die entlegendsten Regionen
Afrikas bringen können, sollte es nicht unmöglich sein, dasselbe mit
Medikamenten zu tun", sagte Joep Lange, der künftige Präsident der
Internationalen Aids-Gesellschaft. Bislang erhielten nur 20.000 bis
30.000 Menschen in Afrika die nötigen Medikamente, obwohl sechs
Millionen sie nötig hätten. "Von allen Krankheiten, die arme Menschen
töten, ist keine so tödlich wie schlechte Regierungen", sagte Lange
weiter. Das Fehlen guter Politiker habe mehr Aidstote verursacht als
alles andere.
Gute Politik verhindert dei Ausbreitung von Aids
Bislang erhielten nur 20.000 bis
30.000 Menschen in Afrika die nötigen Medikamente, obwohl sechs
Millionen sie nötig hätten. "Von allen Krankheiten, die arme Menschen
töten, ist keine so tödlich wie schlechte Regierungen", sagte Lange
weiter. Das Fehlen guter Politiker habe mehr Aidstote verursacht als
alles andere.
Die 15. Welt-Aidskonferenz findet vom 11. bis 16. Juli 2004 in
Bangkok statt. Das Motto lautet dann: "Der Kampf geht weiter". (APA/dpa)