e-fundresearch/München: Eckhard Sauren, Sie sind Geschäftsführer der Sauren Financial Group und als Dachfondsmanager z.B. verantwortlich für den Sauren Global Growth Fund. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Subfonds eigentlich aus? Eckhard Sauren: Wir investieren nicht in Fonds, sondern in Fondsmanager Unserer Meinung nach hängt der Erfolg eines Fonds maßgeblich von der Person ab, die die Entscheidungen trifft. Deshalb filtern wir die erfolgreichen Fondsmanager heraus und leiten daraus unsere Schlüsse ab. Als zweites Kriterium haben wir das Fondsvolumen: Bei steigenden Volumen lässt die Wertentwicklung nach, weil gewissen Strategien bei niedrigerem Volumen einfach besser funktionieren. Auch das ist immer wieder Gegenstand der Gespräche um herauszufinden, ob die vergangenen Erfolge auch in Zukunft – etwa bei steigendem Volumen – fortgesetzt werden können. Erfolgsquote: 75-80 Prozent e-fundresearch/München: Wie erfolgreich ist diese Strategie bzw. wie viele Irrtümer sind Ihnen dabei schon passiert? Eckhard Sauren: Irrtümer hat man immer. Es gibt kein Konzept, das fehlerfrei funktioniert. Bisher hatten wir drei Fondsmanager, die die Erwartungen nicht erfüllt haben und die wir deshalb ausgetauscht haben. Am Besten misst man die Erfolgsquote, indem man schaut: Wie viele Fondsmanager haben ab dem Investitionszeitpunkt ihren Index geschlagen. Diese Quote lag in der Vergangenheit bei 75-80 Prozent, also weit über dem Schnitt von 20 Prozent. Je effizienter der Markt, desto schwieriger e-fundresearch/München: Kann man diese Quote pauschalisieren oder haben Sie in manchen Bereichen mehr bzw. weniger Erfolg? Eckhard Sauren: Globalfonds sind sehr schwierig, deswegen beschäftigen wir uns eben kaum damit. In diesem Segment sind Generalisten gesucht, wir suchen aber Spezialisten. Durch die Zusammenstellung von mehreren Spezialisten versuchen wir dann eine weltweite Streuung zu erreichen. Bei den Regionen-Fonds stellt man insbesondere fest, dass in effizienten Märkten (Standardmärkte) die Erfolgsquote etwas niedriger ist. Je effizienter ein Markt, umso schwieriger ist es für einen Fondsmanager Mehrwerte zu schaffen. Bei Small Caps und Schwellenwerten liegt unsere Erfolgsquote deswegen auch weit über 80 Prozent. „Wir stecken Fondsmanager nicht in Schubladen“ e-fundresearch/München: Welche Fragen stellen Sie an den Fondsmanager? Eckhard Sauren: Wir haben da keinen Standardfragenkatalog sondern versuchen die Anlagestrategie des Fondsmanagers zu verstehen. Wir hören dem Fondsmanager zu und stellen Zwischenfragen. So finden wir heraus wie gut der Fondsmanager wirklich ist. Jedes Gespräch läuft aber anders ab: Wir stecken die Fondsmanager nicht in Schubladen. Sauren´s Top-Picks e-fundresearch/München: Sie haben mal behauptet, Sie bräuchten bei der Einschätzung eines Fondsmanagers keine Vergangenheitswerte. Ist das nicht sehr wichtig? Eckhard Sauren: Wir brauchen keine Vergangenheitswerte für den Fonds. Wenn der Fondsmanager früher bei einem anderen Fonds schon einmal erfolgreich gewesen ist, wird er das auch bei einem neuen Fonds sein. Ein gutes Beispiel wäre hier Jürgen Kirsch: Diesen Osteuropafonds (Anm. der Red.: Griffin Eastern European Fund) haben wir bereits von Anfang an gekauft. Der Fondsmanager muss aber natürlich irgendwo mal bewiesen haben wie gut er ist. Einige weitere Fondsmanager die wir gut finden sind etwa: Roger Guy, John Bennet (europäische Standardwerte), Dr. Michael Fischer (Biotech), Ed Walczak (amerikanische Aktien). Teamansatz: Einer trifft immer die Entscheidung e-fundresearch/München: Wie gehen Sie vor, wenn der Fonds nach einem Multi-Manageransatz oder Teamansatz geführt wird? Eckhard Sauren: Dieser Ansatz ist bei den Marketingleuten mehr in Mode gekommen, als er praktisch realisiert wird. Am Ende trifft immer einer die Entscheidung. Wir suchen die Leute, die langfristig überdurchschnittlich agieren können und die wird man auch nicht in Multi-Manager-Konzepten finden. e-fundresearch/München: Vielen Dank für das Gespräch!