Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner ist auf der Suche nach einem neuen Chef für seine Online-Sparte America Online. Dies bestätigte AOL Timer Warner am Freitag in New York. Von der Suche nach einem neuen AOL-Chef hatte das "Wall Street Journal" berichtet. Die Zeitung schrieb weiter, es sei nicht sicher, ob der derzeitige AOL-Chef Robert Pittman seine Aufgabe als COO (Chief Operating Officer) von AOL Time Warner wieder aufnehmen werde, wenn für ihn ein Nachfolger bei AOL gefunden worden ist. Vorübergehend Pittman war für eine Übergangszeit zu AOL geschickt worden, um den weltgrößten Onlinedienst wieder auf Vordermann zu bringen. AOL leidet unter dem starken Rückgang im Internet-Anzeigengeschäft, einem erheblich langsameren Kundenzuwachs und zunehmender Konkurrenz anderer Online-Dienste. Als COO bei AOL Time Warner ist Pittman für die Tagesgeschäfte verantwortlich. Suche Eine Firmensprecherin erklärte, dass das Unternehmen die Personalberatungsfirma Spencer Stuart mit der Suche nach einem neuen AOL-Chef beauftragt habe. Pittman (48) war bereits früher AOL-Chef gewesen, bevor America Online den Medienriesen Time Warner für 103 Milliarden Dollar (104,7 Milliarden Euro) übernommen hatte. Er war dann als COO für die Tagesgeschäfte des Konzerns zuständig, ehe er wieder zu AOL entsandt wurde. Übergang Die Sprecherin betonte, dass die Ernennung Pittmans zum AOL-Chef von Beginn an eine Übergangslösung gewesen sei. Pittman sei COO, bekräftigte sie. Der Aktienkurs von AOL Time Warner fiel im Handelsverlauf am Freitag um 4,7 Prozent auf 13,05 Dollar. Die Aktie hatte in den vergangenen zwölf Monaten zeitweise mit 50,45 Dollar notiert. Nach Darstellung der Zeitung dürfte der neue AOL-Chef außerhalb des Konzern gefunden werden. Allerdings käme auch eine Reihe eigener Manager in Betracht. Das Blatt verwies unter anderem auf Don Logan, den Chef des Großverlags Time Inc. Weitere mögliche firmeninterne Kandidaten seien Michael Kelly, der für die AOL-Tagesgeschäfte zuständige COO und frühere AOL-Finanzchef, sowie der Rundfunkveteran James de Castro, der vor kurzem zu America Online gekommen sei. (APA)