Jerusalem - Dutzende von Friedensaktivisten haben am Samstag in Ost-Jerusalem gegen die Schließung der Büroräume des palästinensischen Jerusalem-Beauftragten Sari Nusseiba protestiert. Die israelische Nachrichtenagentur "y-net" meldete, die meisten der Demonstranten seien europäische Staatsbürger. Sie hätten sich zu einem Protest vor den Büros der Al-Kuds-Universität versammelt, deren Präsident Nusseiba ist. Die israelische Polizei hatte Nusseibas Büro im arabischen Ostteil der Stadt am Dienstag geschlossen. Der israelische Innenminister Uzi Landau begründete den Schritt damit, das Büro diene als illegale Vertretung der palästinensischen Autonomiebehörde in der Stadt, die Israel ganz als seine Hauptstadt beansprucht. Nach palästinensischen Angaben nutzte Nusseiba, der als äußerst gemäßigt und kompromissbereit gilt, die Räume hingegen ausschließlich in seiner Funktion als Präsident der Al-Kuds-Universität. Linksorientierte Israelis hatten die Entscheidung Landaus scharf kritisiert. Nach Angaben von "y-net" wollten die Demonstranten nach der Kundgebung vor dem Gebäude einen Protestzug veranstalten und dabei palästinensische Flaggen schwenken. Dies habe die Polizei jedoch verhindert und einen der Demonstranten festgenommen. (APA)