Österreich
PC-Spionage am Arbeitsplatz und zu Hause
Spyware macht PCs zu Verrätern
"Diese Software können Sie kostenlos benutzen, wenn Sie sich im Gegenzug mit Werbung
aus dem Internet beliefern lassen." Klingt gut, wird aber bedrohlich, wenn das Programm, das angeblich nur die die
Reklame liefert, nebenbei akribisch Ihr Tun am PC protokolliert - womöglich Passwörter mitschreibt - und die Daten
ins Web sendet, warnt das Computermagazin c't
in der aktuellen Ausgabe.
Ideal
PC-Nutzern steht eine riesige Auswahl an Software zur Verfügung, die sich über Werbeeinblendungen finanziert. Ideal für die
Honorierung des Anzeigenvermittlers ist es dann, wenn die Werbesoftware ihm gleich ihren Erfolg beim Anwender mitteilt. Ein
seriöser Software-Hersteller informiert den Anwender im Voraus über das Geschäftsmodell. Doch immer mehr Reklameroboter kann man sich wie
Computer-Viren "einfangen": Sie reisen im Gepäck kostenloser Downloads mit oder installieren sich direkt durch einen unbedachten Klick auf einer
Website.
Doch es ist viel
mehr möglich
Nur lästig, aber eher harmlos ist es, wenn ein solches "Trojanisches Pferd" beim Surfen Umwege über Reklame-Webseiten einbaut. Doch es ist viel
mehr möglich: Besonders tückische Programme lesen Tastatureingaben mit - Texte von E-Mails oder Passwörter fürs Homebanking - und plaudern
diese Daten anschließend aus. "Zum Glück gibt es Hilfsmittel - ähnlich wie gegen Viren -, um dieser Gefahr vorzubeugen oder seinen Rechner von
solchen Schädlingen wieder zu befreien" weiß c't-Redakteur Peter Schüler.
Überwachung per Tastaturmitschnitt und regelmäßigen Screenshots
In den USA überwachen sogar zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter per Tastaturmitschnitt und regelmäßigen Screenshots, aufgenommen von
extra dafür heimlich installierten Programmen. In Deutschland und Österreich schiebt das Gesetz solchen Praktiken einen Riegel vor. Trotzdem sind auch hier Fälle
bekannt geworden, wo Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auf diese Art nachspioniert haben. "Dann hat man kaum technische Möglichkeiten, sich zu
schützen", sagt c't-Experte Peter Schüler. "Bei so einem Verdacht hilft fast nur der Vorstoß über den Betriebsrat oder persönliche Intervention beim
Arbeitgeber."(red)