Kolumbien
Kolumbien: Chef einer Anti-Terror-Einheit ermordet
Bisher bekannte sich niemand zum Anschlag
Bogota - Unbekannte haben in der kolumbianischen
Drogenhochburg Medellin den Chef der örtlichen Anti-Terror-Polizei
ermordet. Francisco Rodriguez und einer seiner Mitarbeiter wurden in
der Nacht auf Samstag in einem Privatfahrzeug erschossen,
als sie in einem Wohnviertel im Südosten der Stadt unterwegs waren,
wie Polizeichef Leonardo Gallego mitteilte. Die 36 und 42 Jahre alten
Polizisten seien sofort tot gewesen. Nach Angaben von Augenzeugen
flüchteten die Täter unerkannt mit einem Auto. Zu dem Anschlag
bekannte sich bisher niemand.Linksgerichteten Rebellen seien in Medellin aktiv
Nach Polizeinangaben sind die linksgerichteten Rebellen der
Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und des Nationalen
Befreiungsheeres (ELN) in Medellin aktiv. Auch die rechten
Vereinigten Selbstverteidigungsgruppen (AUC) und Auftragskiller
treiben dort ihr Unwesen. Die Guerilla und die Paramilitärs
finanzieren sich im Wesentlichen aus Drogengeldern. In den
vergangenen Monaten haben die Sicherheitsbehörden ihren Kampf gegen
mutmaßliche Terroristen verstärkt. Bei einer Reihe von Durchsuchungen
wurden zahlreiche Verdächtige verhaftet.
In Kolumbien liefern sich Guerillagruppen, rechtsgerichtete
Paramilitärs und Armee seit 1964 einen blutigen Bürgerkrieg, bei dem
bisher mehr als 200.000 Menschen ums Leben kamen. (APA)