Frankfurt - Nach dem Führungswechsel bei der Deutschen Telekom steht ein strikter Sparkurs bevor. Dies kündigte der neue Konzernchef Helmut Sihler an, ohne Details zu nennen. "Die Stichworte sind: Kostensenkungen, Qualitäts- und Effizienzsteigerung und Schuldenabbau durch ein sehr gutes operatives Geschäft, aber auch der Verkauf der Kabelnetze", ergänzte Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus am Mittwoch. Wie aus Telekomkreisen verlautete, wird auch ein Verkauf des US-Mobilfunkanbieters Voicestream geprüft.Der deutsche Finanzminister Hans Eichel (SPD) bestritt, dass die Bundesregierung die Ablöse des bisherigen Konzernchefs Ron Sommer betrieben habe. Diese Initiative sei "aus der Mitte des Aufsichtsrates" gekommen, der Bund habe sich aber angeschlossen. Die Gründe dafür seien beim deutlich gefallenen Telekom-Aktienkurs und dem erhöhten Kreditbedarf gelegen. "Deswegen musste eine Änderung herbeigeführt werden, bei allen Verdiensten, die Herr Sommer in der Vergangheit für das Unternehmen ganz zweifelsfrei gehabt hat", so Eichel. Der parteilose Wirtschaftsminister Werner Müller meinte freimütig, der Führungswechsel sei "etwas holprig gelaufen", aber schlussendlich zu begrüßen. Ermittlungen Die Bonner Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch, dass ungeachtet des Führungswechsels die Ermittlungen wegen des Verdachts einer Falschbewertung von Immobilien der Telekom gegen die Konzernleitung und den Aufsichtsrat, dem Sihler bis zum Mai 2000 angehörte, weiterlaufen. Das Ende sei offen. (APA/Reuters/red)