International
Österreich ändert Reisewarnung zunächst nicht
Nach Pakistan-Anschlag will Österreich seine Reisewarnung zunächst nicht verschärfen...
Wien - Nach einem Anschlag auf eine Touristengruppe in
Pakistan, bei der am Samstag eine etwa 60 Jahre alte Wienerin leicht
verletzt wurde, will Österreich seine Reisewarnung zunächst nicht
verschärfen. Dies erklärte der Geschäftsträger in Islamabad, Konsul
Christian Wohlmutter, am Sonntag in einem Telefongespräch mit der
APA. Klar sei, dass in Pakistan "eine Terrorgefahr existiert". Die
durch Glassplitter verletzte Österreicherin - zunächst war von einem
Mann die Rede gewesen - sei mittlerweile wohlauf und habe sich mit
zwei Mitbürgern zum Abbruch der Studienreise entschlossen. Insgesamt
gehören der 27-köpfigen Gruppe fünf Österreicher an.
Außerdem sind bei der Detonation zweier selbstgebastelter
Sprengsätze bei einer buddhistischen Ausgrabungsstätte in
Nordpakistan sieben Deutsche und ein Slowene verletzt worden. Bisher
habe die Polizei 15 Verdächtige festgenommen, als Hintergrund der Tat
werde religiöser Extremismus vermutet, so Wohlmutter. Er lobte die
Arbeit der pakistanischen Polizei, die sich "derzeit sehr intensiv um
den Fall kümmert". Unter den Festgenommenen seien zehn Pakistanis
und fünf Afghanen.
Ein Unbekannter hatte die Sprengsätze auf den Bus der Reisegruppe
in der Nähe der Stadt Mansehra (etwa 120 Kilometer nördlich von
Islamabad) geworfen, sie waren jedoch in der Luft explodiert.
Zunächst wurden die Verletzten in einem örtlichen Krankenhaus
behandelt und danach nach Rawalpindi gebracht. Dort seien sich bis
Sonntag früh in einem Spital weiter behandelt worden, sagte
Wohlmutter. Derzeit würden sie in der Residenz des deutschen
Botschafters in Islamabad über das Angebot des Passauer
Reiseveranstalters beraten, die Reise abzubrechen.
Die österreichische Botschaft in Islamabad werde eine Änderung der
Reisewarnung in Absprache mit dem Außenministerium am Montag
beraten, sagte Wohlmutter. (APA)