Berlin - Die Affäre um das in der Schweinemast verbotene Geschlechtshormon MPA weitete sich aus. Das deutsche Verbraucherschutzministerium sei durch das europäische Schnellwarnsystem darüber informiert worden, dass weitere mit MPA belastete Futtermittel in großem Umfang nach Deutschland, Belgien, Dänemark, Schweden und Frankreich gelangt seien, teilte das Ressort am Sonntag in Berlin mit. werden. Melasse ist ein Gemisch aus Zucker und Wasser, das Futtermittelbetriebe, die möglicherweise belastete Melasse verarbeitet hätten, müssten gesperrtin Tierfutter verwendet wird. Wie das Ministerium weiter erklärte, müssten im Falle positiver Testergebnisse auch die mit dem Futtermittel belieferten Agrarbetriebe gesperrt und die Schlachttiere untersucht werden. Auslöser der Affäre ist das inzwischen Pleite gegangene Unternehmen Bioland aus Belgien. Die Firma soll nach Angaben der dortigen Behörden möglicherweise hormonbelastetes Futtermittel an Schweinemastbetriebe in den Niederlanden und verdächtigen Sirup unter anderem auch an Getränkehersteller in Deutschland geliefert haben. Am Donnerstag war der Verdacht in Belgien erstmals auch auf Melasse gefallen. Das Geschlechtshormon MPA ist nach Angaben der EU-Kommission in geringer Konzentration und bei kurzfristiger Einnahme ungefährlich, steht aber bei Einnahme höherer Dosen oder über einen längeren Zeitraum im Verdacht, zu Unfruchtbarkeit zu führen. In den USA, Australien und Neuseeland ist es als Wachstumshormon im Tierfutter zugelassen. In der EU ist dies verboten. (APA/Reuters)