Berlin - Die katholische Kirche in Deutschland hat nach Bekanntwerden von Pädophilie-Vorwürfen einen Priester im Bistum Mainz beurlaubt. Die Maßnahme gelte "bis zur Klärung der Vorwürfe" gegen den Geistlichen, teilte das Bistum am Sonntagabend in einer Presse-Erklärung mit. Zudem seien die zuständige Staatsanwaltschaft sowie das Jugendamt eingeschaltet worden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet zu dem Fall in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, ein Mainzer Priester habe Ende der 80-er Jahre einen ihm anvertrauten 14-jährigen Jungen wiederholt sexuell missbraucht. Das Magazin schildert zudem mehrere weitere Missbrauchsfälle von Seiten katholischer Geistlicher. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, kündigte in einer Stellungnahme an, dem "Spiegel"-Bericht "rasch und intensiv" nachzugehen. "Gegebenenfalls" würden die "nötigen Konsequenzen" gezogen. Maßnahmen zur Vorbeugung und Aufarbeitung "pädophilen Fehlverhaltens" werde die Bischofskonferenz auf ihrer Vollversammlung im kommenden September verabschieden, teilte Kardinal Lehmann weiter mit. Wie die Gesellschaft befinde sich auch die Kirche in "einem Lernprozess über diese ernste Problematik". (APA)