Frankreich
Untersuchung nach versuchtem Anschlag auf Präsident Chirac
Nach Anschlagsversuch eines Rechtsradikalen werden Sicherheitsmaßnahmen bei der Militärparade überprüft
Paris - Nach dem verhinderten Anschlag eines
Rechtsradikalen auf den französischen Präsidenten Jacques Chirac hat
Innen- und Sicherheitsminister Nicolas Sarkozy eine Untersuchung
einleiten lassen. Überprüft werden sollen die Sicherheitsmaßnahmen
bei der Militärparade zum Nationalfeiertag. Der Neonazi hat ein oder zwei Schüsse abgefeuert
Der geistig gestörte
Neonazi hatte am Sonntag am Triumphbogen in etwa 150 Meter Entfernung
vom Präsidenten einen oder zwei Schüsse aus einem Gewehr abgefeuert,
als Chirac stehend in einem offenen Wagen die Champs Elysees entlang
fuhr. Der Präsident habe den Zwischenfall nicht bemerkt, hieß es.
Waffe im Gitarrenkasten verteckt
Verletzt wurde niemand. Der 25-jährige, der seine Waffe in einem
Gitarrenkasten versteckt hatte, wurde von Passanten sofort
überwältigt und der Polizei übergeben. Der Schütze, der wirre Angaben
machte, sollte bis Montag in einer psychiatrischen Klinik untersucht
werden. Er habe den Präsidenten und anschließend sich selbst
erschießen wollen, gestand er den Beamten. Eine Durchsuchung seiner
Wohnung ergab keine Hinweise auf eine Vorbereitung des Anschlags. Im
Zusammenhang mit rechtsradikalen Kundgebungen und
Hooligan-Zwischenfällen war er der Polizei bereits seit fünf Jahren
bekannt.
Bis zu 150.000 Menschen hatten am Sonntag der traditionellen
Militärparade zugeschaut, die von mehr als 4.000 Polizeibeamten
gesichert war. (APA/dpa)