Wirtschaft
WorldCom soll schon 2000 falsch bilanziert haben
Dokumente zeigten aufschlussreich, wie die "unternehmerische Gier" 2000 die Oberhand gewonnen habe - Ausschussvorsitzender spricht von Verschleierung
Washington - Die Unregelmäßigkeiten in den Finanzbüchern
des US-Telekommunikationsunternehmens WorldCom reichen bis ins Jahr
2000 zurück, wie der Vorsitzende des Energie- und Handelsausschusses
des US-Abgeordnetenhauses, Billy Tauzin, am Sonntag erklärte. Mehrere
Manager hätten diese Praktiken bemerkt und versucht, etwas dagegen zu
unternehmen. Sie seien jedoch von Vorgesetzten abgewiesen worden. Dies gehe aus
Unterlagen hervor, die dem Ausschuss zugeleitet worden seien. Der
Ausschuss hatte am Donnerstag fünf Kisten mit angeforderten
Unterlagen von WorldCom erhalten.
Dokumente zeigen "unternehmerische Gier"
Die Dokumente zeigten sehr aufschlussreich, wie die
"unternehmerische Gier" 2000 die Oberhand gewonnen habe, erklärte
Tauzin im Fernsehsender ABC. Die Firma habe Ausgaben als
Kapitalaufwand verschleiert, um profitabler zu erscheinen. "Die
Dokumente enthüllen auch ein merkwürdiges Muster von Menschen
innerhalb der Firma, die dies entdeckt haben, versuchten, etwas
dagegen zu tun und letztlich bis vor kurzem damit gescheitert sind."
WorldCom hatte Ende Juni Fehlbuchungen von fast vier Mrd. Dollar
(4,07 Mrd. Euro) eingeräumt. Die US-Börsenaufsicht (SEC) ermittelt
gegen das Unternehmen. WorldCom hatte eine eingehende Überprüfung
seiner Finanzbücher für die Geschäftsjahre 1999 bis 2001 zugesagt.
Man reagiere damit auf Vorwürfe, dass es auch in dieser Zeit schon
Unregelmäßigkeiten gegeben habe, hieß es. (APA/AP)