Madrid - Im Zeichen der Krise zwischen Spanien und Marokko um die Mittelmeer-Insel Perejil hat am Montag im Madrider Parlament die Debatte zur Lage der Nation begonnen. Ministerpräsident Jose María Aznar forderte Rabat zum sofortigen Rückzug von dem Eiland auf und warnte: "Wir lassen uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen." In scharfer Form verurteilte der Regierungschef zudem den Vorstoß der baskischen Nationalisten zur Erlangung des Selbstbestimmungsrechts für die autonome nordspanische Region. "Diese Initiative ist eine Sackgasse", sagte er. In beiden Punkten erhielt Aznar die Unterstützung der oppositionellen Sozialisten (PSOE). "Sie können mit uns rechnen, wenn es um die Interessen unseres Landes und die Einhaltung unserer Verfassung geht", sagte Parteichef Jose Luis Rodriguez Zapatero. Scharfe Kritik übte die Opposition aber an der Reform des Arbeitslosenrechts, die am 20. Juni zum ersten Generalstreik gegen die Regierung Aznar geführt hatte. Die Kabinettsumbildung von vergangener Woche sei zudem das Zeichen dafür, dass die Politik der regierenden konservativen Volkspartei (PP) ausgedient habe. (APA/dpa)