Paris - Nach dem versuchten Anschlag auf den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac am Sonntag bleibt der rechtsextreme Täter bis auf weiteres in einer psychiatrischen Anstalt. Binnen eines Monats soll geklärt werden, ob der 25-jährige Maxime Brunerie zum Tatzeitpunkt voll zurechnungsfähig war, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Brunerie war am Montagabend in die Psychiatrie eingewiesen worden. Nach Angaben der Ermittler stellt er eine Gefahr für sich und andere dar. Die Eltern des Attentäters wurden am Dienstag von den Ermittlern vernommen. Sie seien völlig vor den Kopf gestoßen "und verstehen nicht, was ihren Sohn zu der Tat getrieben haben könnte", sagte ein Polizeisprecher. Für Chiracs ersten öffentlichen Auftritt nach dem Attentat in Toulouse am Dienstag waren die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Nach Behördenangaben wurde der Präsident in bei einem Besuch auf dem Gelände der künftigen Montagehalle des Airbus- A380 stärker bewacht als üblich. Details wollten Sicherheitsbeamte nicht nennen. Der 25-jährige Brunerie hatte bei der Militärparade zum 14. Juli am Triumphbogen mit einem Karabiner auf Chirac gezielt, als dieser in einem offenen Militärwagen vorbeifuhr. Zuschauer entrissen ihm das Gewehr. Im Verhör gab der rechtsextreme Student an, er habe Chirac töten und sich anschließend selbst das Leben nehmen wollen. Vor seiner Tat hatte Brunerie laut Ermittlungen eine Nachricht auf einer rechtsextremen britischen Website hinterlassen. Darin forderte er die Leser dazu auf, am 14. Juli den Fernseher einzuschalten, denn dort werde er der "Star" sein. (APA)