EU
EU-Kommission plant Verschärfung der Futtermittel- gesetze
Keine Entscheidung zum aktuellen Hormonskandal zu erwarten
Brüssel - Die EU-Kommission will die Vorschriften über
die Produktion von Futtermitteln verschärfen. Beabsichtigt seien eine
Registrierung der Hersteller und die Festlegung von Strafen für
Verstöße, sagte EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne am Montag
nach einer Sitzung der Agrarminister in Brüssel. Der Ministerrat traf
keine Entscheidung im aktuellen Hormonskandal. Entscheidungen seien
auch nicht von der Sitzung des EU-Lebensmittelausschuss am Dienstag
zu erwarten, hieß es in der Kommission. Von dem Hormonskandal sind nach Angaben der Kommission inzwischen
elf der 15 Staaten betroffen. Österreich ist nach bisherigen
Erkenntnissen nicht darunter.
Zwischenfälle, die es eigentlich nicht geben dürfte
Byrne bezog sich auch auf den jüngsten Skandal um Hormone im
Tierfutter, der auf einen Zuckersirup-Hersteller in Belgien zurück
geht. Dort seien pharmazeutische Abfälle mit dem Zuckersirup vermengt
worden. Die Futterhersteller müssten sich der Problematik stärker
bewusst werden. Futtermittel erwiesen sich immer wieder als
Ausgangspunkt für Lebensmittelskandale wie bei BSE und Nitrofen. Die
Mitgliedstaaten der EU sollten den Herstellern aber auch größere
Aufmerksamkeit schenken und Tests durchführen, verlangte Byrne. Der
jüngste Skandal reihe sich ein in die Zwischenfälle, die es
eigentlich gar nicht geben dürfte.
Byrne lobte das innereuropäische Alarmsystem. Auch in dem jüngsten
Fall habe es nach Entdeckung der hormonbelasteten Futtermittel in den
Niederlanden funktioniert, sagte der irische EU-Kommissar. Die
Entwicklung werde nun in den EU-Staaten weiterverfolgt. Verunreinigte
Futtermittel würden aus dem Markt genommen und beseitigt, versicherte
Byrne nach seinem Gespräch mit allen EU-Landwirtschaftsministern.
(APA/dpa)