Geschlechterpolitik
Motivation zur Selbstständigkeit
Ein Drittel der Unternehmens- gründerInnen sind Frauen
Wien - Die Vorsitzende der Wirtschaftsbund-
Arbeitsgemeinschaft "Frau in der Wirtschaft", Wirtschaftsbund-
Niederösterreich Präsidentin Sonja Zwazl fordert von der Politik
klare Signale, um die Selbstständigen-Quote in Österreich zu heben.
Zwar sei im Jahr 2001 die Zahl der Betriebsgründungen auf über
25.000 gestiegen, um in den kommenden Jahren für Arbeitsplätze zu
sorgen, müsse diese Zahl 2002 übertroffen werden. Den Frauen komme
dabei eine besonders wichtige Rolle zu, so Zwazl.Lohnnebenkosten-Senkung
Ein wichtiges Signal an die bereits bestehenden Betriebe und an
jene, die eine Unternehmensgründung überlegen, müsse von der Politik
kommen, so Zwazl. Dabei spiele die Einlösung der von der Regierung
zugesagten Lohnnebenkostensenkung eine wichtige Rolle. "Sollten die
im Regierungsprogramm festgeschriebenen Entlastungsmaßnahmen für die
Wirtschaft nicht kommen, brächte dies einen nicht zu
unterschätzenden Vertrauensverlust in die wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen".
33 Prozent der GründerInnen sind Frauen
Erfreulich sei, dass Frauen in den letzten Jahren vermehrt
selbstständig wurden. Vor 1998 lag der Frauenanteil unter den
Gründern zwischen 26 und 28 Prozent. Seit 1998 sind ungefähr ein
Drittel aller Unternehmensgründer Frauen, exakt 33,8 Prozent.
Finanzielle Gleichberechtigung
Zwazl sieht einen Fortschritt in der "Gleichberechtigung zwischen selbstständigen und
unselbstständigen Frauen". So sei die Ausweitung des Bezieherkreises von Kindergeld auf Selbstständige und die künftige Möglichkeit für Wirtschaftstreibende, im Rahmen der
Neuregelung der Abfertigung, eine echte Vorsorgemöglichkeit zu
erhalten, positiv zu vermerken.
Offensiv werden will "Frau in der Wirtschaft" in der Frage der
steuerlichen Absetzbarkeit von Kinderbetreuungs- und
Haushaltshilfekosten für selbstständige Frauen. Dafür gebe es auch
ein klares Ja der Selbstständigen, wie eine aktuelle Fessel-GFK-
Umfrage belegt. Demnach sind 52 Prozent sehr und 29 Prozent eher für
diese steuerliche Absetzmöglichkeit. (red)