Unternehmen
Entscheidung über AE-Tochter NEM noch diese Woche
Gewerkschaft spricht von "Skandal"
Graz - Das Schicksal der Grazer Tochtergesellschaft NEM der
insolventen AE Energietechnik GmbH ist nach wie vor unklar. Der
Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der Kreditschutzverband
von 1870 (KSV) erwarten nach übereinanstimmenden Angaben, dass es bis
Ende dieser Woche eine Lösung geben müsse. In der Betriebsversammlung
hätten sich die Mitarbeiter optimistisch gegeben, dass das
Unternehmen fortbestehen könne. Seitens des ÖGB Steiermark wurde das
"gnadenlose Aussaugen von gewinnbringenden Betrieben zu Gunsten der
Muttergesellschaften" kritisiert. Derzeit gebe es keine Hinweise auf das weitere Schicksal des
Unternehmens, so die Kreditschützer übereinstimmend. Ein weiterer
Schritt könne es sein, dass die Bediensteten pro forma ihren Austritt
ausklären, um ihre Ansprüche beim Insolvenzfonds sicherzustellen.
Ausgesaugte Betriebe
Der Landeschef der Metaller-Gewerkschaft, Kurt Gennaro, sprach bei
dem Konkurs von einem "Skandal": Betriebe, die etwas brächten, würden
von den Mutterfirmen "gnadenlos ausgesaugt", wie der
Gewinnabführungsvertrag mit der deutschen Muttergesellschaft der AE,
der insolventen Babcock Borsig, zeige. Man habe damals schon gesagt,
dass sich die Ausgliederung der Engineering-Sparte nicht rechnen
werde, so Gennaro. Der Gewerkschafter hofft auf eine heimische Lösung
der Insolvenz: "Eine steirische Lösung würden wir sehr begrüßen."
Derzeit wird mit namhaften steirischen Unternehmen über eine
Auffanglösung oder eine Übernahme verhandelt. Im Gespräch sind dabei
unter anderem die Andritz AG sowie die Grazer Armaturenwerke (GAW). (APA)