Wien - Die 3-Banken (Oberbank, BTV, BKS) beteiligen sich an der von der Bank Austria (BA) gegründeten Spezialbank für Mezzanin-Finanzierungen. Dies gaben die Vorstände von Oberbank, BTV und BKS am Dienstag vor Journalisten in Wien bekannt. Das Beteiligungsausmaß der börsenotierten Regionalbanken in der Mezzanin Finanzierungs AG wird mit 4 Mill. Euro beziffert. Die im April ins Leben gerufene "Mezzaninbank" vergibt so genannte Mezzanin-Darlehen an etablierte, aber wachstums- oder akquisitionshungrige kleinere und mittlere Firmen, die zur Kapitalbeschaffung keinen neuen Eigentümer hereinnehmen und sich auch nicht mit zusätzlichen Investitionskredit-Pfandrechten belasten wollen. Bedarf an Finanzierungsinstrumenten durch Basel II "Dieses Instrument fehlte uns bisher noch", sagte Oberbank-Vorstandssprecher Franz Gasselsberger bei der Halbjahrespressekonferenz der 3-Banken. Massiven Bedarf an neuen Finanzierungsinstrumenten sieht er vor allem aus dem Titel Basel II. Als Alternativen zu klassischen Kreditfinanzierung will die Gruppe in nächster Zeit Factoring und Leasing stärker forcieren. Ob sich Corporate Bonds für die Masse der Mittelbetriebe eignen, zieht Gasselsberger arg in Zweifel. "Basel II wird zur Stärkung des Hausbankprinzips führen", meinen die Vorstände der 3-Banken. Regionalbanken schreibt Gasselsberger eine immer größere Nische zwischen den aus Fusionen entstehenden Bankengruppen zu. Sein Kollege Peter Gaugg von der BTV glaubt, dass die Bankenkonsolidierung in Österreich aktuell nicht zu Ende ist. Konjunkturschwäche drückte im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr 2002 hat bei den 3-Banken die anhaltende Konjunkturschwäche und die Talfahrt an den Börsen das kumulierte Betriebsergebnis um 4,4 Prozent auf 97,7 Mill. Euro gedrückt. Die gemeinsame Bilanzsumme wurde um 5,5 Prozent auf 18,6 Mrd. Euro ausgeweitet. Die größte der drei börsenotierten Banken, die Oberbank, hat bei einem Bilanzsummenwachstum um 6,2 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro zum Halbjahr ein Betriebsergebnis von 49,5 Mill. Euro (-1,2 Prozent) verbucht. In der BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) gab es im Bilanzvolumen eine Steigerung um 5,1 Prozent auf 5,44 Mrd. Euro. Ihr Betriebsergebnis lag mit 32 Mill. Euro um 5,6 Prozent unter dem vorjährigen Halbjahreswert. Die BKS (Bank für Kärnten und Steiermark) hat das Geschäftsvolumen um 3,6 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro ausgeweitet, das Betriebsergebnis sank im Halbjahresvergleich allerdings um 7,99 Prozent auf 19,8 Mill. Euro. Zusammen beschäftigten die drei Banken per Ende Juni 3.130 Mitarbeiter, 2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der Geschäftsstellen nahm um 3 Filialen auf 174 zu. (APA)