Reißnägel am Boden,

die Brechstange in der Hand: Die Frau im Military-Anzug holt kräftig aus und versorgt das Gesicht ihres Gegenübers mit einer ordentlichen Ladung Spucke. Dann folgen zwei nicht sehr feste Ohrfeigen. Der Gewatschte, ein recht stämmiger Mann im ärmellosen T-Shirt, schlägt zurück.

Er wirft die Frau zu Boden, dort liegen besagte Reißnägel. Sie - gar nicht faul - knallt ihm umgehend einen Plastiksessel über den Schädel. Ein paar Überwürfe, "Oh, shit!"-Rufe. Schließlich noch die Bratpfanne, mit der sie ihm eins überzieht.

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In ihrer Show "Ruby's American Pie"

(dienstags und sonntags, 22.30 Uhr auf BBC Prime) bereist BBC's beste Interviewerin, Ruby Wax (49) die Vereinigten Staaten und pickt sich die für Europäer mitunter recht sonderbar anmutenden Eigenheiten amerikanischen Gesellschafts- und Prominentenlebens heraus.

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Wax ließ bereits

Imelda Marcos Liebeslieder singen, empfahl Burt Reynolds (Bild), er möge sich eine Gummipuppe zulegen, und bezeichnete die Kupplerin Heidi Fleiss im Gespräch nur noch als "stupid, stupid, stupid".
Zum Thema "Wrestling" bewies sie freilich Sinn fürs Dramatische. Beim "Deathmatch-Wrestling" - sprich, einer nicht inszenierten Prügelei - steigerte sie den Schockeffekt mittels frühzeitiger Ausblendung: "Wir haben genug gesehen", um später die blutüberströmten Gesichter der Kontrahenten zu zeigen.

"Das ist Spaß! Das ist Unterhaltung!" Mehr zu sehen ist nicht nötig: Dem Zuschauer bleibt auch so die Spucke weg. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 17.7.2002)

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