Medien
Affäre Borer: Journalistenverband rät Ringier zu Ombudsstelle
Zur Einhaltung journalistischer Pflichten
Der Schweizer Verband der Journalistinnen
und Journalisten (SVJ) empfiehlt dem Ringier-Verlag, einen Ombudsmann
einzusetzen. So könnten künftig ähnliche Situationen wie die Affäre
Borer verhindert werden, ist der SVJ überzeugt. Diese Ombudsperson
sollte ein erfahrener Journalist sein, heißt es in einem
SVJ-Communique vom Mittwoch. Dieser könnte als Garant für die
Einhaltung der "Erklärung der Rechte und Pflichten der
Journalistinnen und Journalisten" für alle Titel von Ringier stehen.Die Borer-Affäre
Der ehemalige Schweizer Botschafter Thomas Borer-Fielding hatte
Ende April seinen Botschafterposten in Berlin wegen Medienberichten
über einen angeblichen Seitensprung räumen müssen. Die vermeintliche
Geliebte Djamile Rowe hat inzwischen eidesstattlich versichert, keine
sexuelle Affäre mit Borer-Fielding gehabt zu haben. Am Wochenende
entschuldigte sich der Schweizer Verleger der Boulevardzeitung
"Blick", Michael Ringier, öffentlich bei Borer-Fielding. Die Zeitung
hatte die Berichterstattung ins Rollen gebracht. Der Streit zwischen
beiden Parteien wurde gegen die Zahlung einer unbekannten Summe
außergerichtlich beigelegt.
Überprüfung und interne Untersuchung
Die am letzten Wochenende im "Sonntags-Blick" publizierte
Stellungnahme Michael Ringiers nehme man mit gewisser Befriedigung
zur Kenntnis, schreibt der SVJ. Sehe sich Ringer doch selbst dazu
verpflichtet, eine Überprüfung des Geschehenen vorzunehmen, um
künftig einem solchen Vorfall keinen Raum mehr zu bieten.
Der SVJ rät Michael Ringier, die internen Untersuchungen
weiterzuführen, da sich "hinter diesen Stillosigkeiten" Menschen
verbergen würden. Nur durch die Aufdeckung der wahren
Verantwortlichen könne sich der Eigentümer des größten Schweizer
Verlagshauses gegen die Vorwürfe dieser Tage wehren, welche
unausweichlich auch sämtliche rund 6000 Angestellten der
Unternehmensgruppe träfen. (APA/sda)