Irak
Türkei zur Unterstützung der USA gegen Irak bereit
Bedingungen: Kein kurdischer Staat - Abschreiben der Militärschulden
Ankara/Washington/Kuwait - Die Türkei hat den USA
ihre Bedingungen für eine Unterstützung im Falle eines Angriffs auf
Irak dargelegt: Demnach soll Washington offiziell versichern, dass
als Folge des Militärschlags kein kurdischer Staat im Norden Iraks
entsteht, wie die Zeitung "Hürriyet" am Mittwoch schrieb. Die Türkei
habe die USA außerdem gebeten, ihre fünf Milliarden Dollar
Militärschulden abzuschreiben. Ein Militärschlag gegen Irak dürfe der
tief in der Krise steckenden türkischen Wirtschaft nicht schaden,
hieß es weiter. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz
erklärte in Ankara, Ziel der USA sei ein demokratisches System in
Irak. Davon würde auch die Türkei in hohem Maße profitieren, sagte
Wolfowitz. Außerdem versicherte er in Gesprächen mit der politischen
und militärischen Spitze in Ankara, keinen kurdischen Staat im
Nordirak schaffen zu wollen. In der Türkei wird eine mögliche
Militäraktion gegen Irak skeptisch gesehen.
Höhere US-Waffenproduktion
Die kuwaitische Zeitung "Al-Qabas" berichtete am Mittwoch, die
irakische Führung habe bereits Vorkehrungen getroffen, um einen
völligen Zusammenbruch der Stromversorgung und des
Kommunikationsnetzes im Falle eines US- Angriffs zu verhindern.
Außerdem seien Boden-Boden-Raketen in den Norden des Landes gebracht
worden worden, die bei einer möglichen Offensive der Kurden zum
Einsatz kommen sollten. In den vornehmlich von sunnitischen Moslems
bewohnten Provinzen seien Panzerabwehrraketen vom Typ RPG-7
stationiert worden.
Beobachter in den USA sahen unterdessen in einer erhöhten
Waffenproduktion Zeichen dafür, dass sich Washington auf einen
Angriff auf Irak vorbereitet. Die Herstellung lasergesteuerter Bomben
habe sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch die Produktion
von Tomahawk-Marschflugkörpern und so genannter Joint Direct Attack
Munition (JDAM), einer Sonderausrüstung für konventionelle Bomben,
sei gestiegen. "Sie müssen ihre Vorräte auffüllen", sagte Stephen
Baker, Konteradmiral im Ruhestand. (APA/AP/dpa)