Sudan
88 Menschen in Sudan zum Tode verurteilt
Die Angeklagten hätten in Stammeskämpfen hunderte Menschen getötet
Khartoum - Ein Gericht in Sudan hat 88 Menschen wegen
eines Massenmordes zum Tode verurteilt. Die Angeklagten wurden für
schuldig befunden, während Stammeskämpfen in der südlichen Provinz
Darfour im Mai mehr als hundert Dorfbewohner getötet zu haben,
berichtete die amtliche Nachrichtenagentur SUNA am Mittwoch. Den
Verurteilten wurde eine Frist von einer Woche eingeräumt, um Berufung
einzulegen. Von den sieben weiteren Angeklagten wurde laut SUNA einer
zu zehn Jahren Haft verurteilt; sechs wurden freigesprochen.
Die knapp eine Woche dauernden Kämpfe zwischen den nahe der Grenze
zur Zentralafrikanischen Republik lebenden Stämmen Razaykat und
Maaliya hatten Mitte Mai begonnen, nachdem ein den Razaykat
angehöriger Polizist von einem Maaliya-Kollegen getötet worden war.
Daraufhin stürmten Razaykat-Angehörige ein Dorf, in dem Maaliya
lebten, und töteten Einwohner in ihren Häusern. Sudans Präsident Omar
el Beshir berief daraufhin ein Sicherheitskomitee ein, um den Kämpfen
ein Ende zu setzen. (APA/AFP)