Wien - FP-Volksanwalt Ewald Stadler soll bei einem "Bürgerstammtisch" der FP-Bezirksgruppe Wieden im November des Vorjahres heftig über die Regierungsmitglieder der FPÖ hergezogen sein. Das berichtet die Info-Illustrierte News in ihrer aktuellen Ausgabe.Der Volksanwalt habe über die FP-Minister gesagt, sie würden "im Parlament so fertig gemacht, dass sie am abend Schlaftabletten nehmen müssen, und am nächsten Tag sind sie dann ganz deppert", zitiert News eine Zeugin. Diese wandte sich nach dem Stammtisch per E-Mail an den FP-Klubchef Peter Westenthaler, der in seiner Antwort "ein klärendes Wort" mit Stadler ankündigte. Allerdings kann sich der Klubobmann weder an Stadlers Aussagen noch an den Mailverkehr erinnern, wie News schreibt. Weiter heftige Kritik an Stadlers Geschichtsbild Der Landeshauptmann von Oberösterreich, Josef Pühringer (VP), kritisiert in der selben Ausgabe von News Stadlers Geschichtsbild und die Rückendeckung durch die FPÖ. Er erwartet sich, dass "so Ewiggestrige" wie Stadler nicht "von der Partei forciert werden. Und wenn sie solche Aussagen treffen, erwarte ich, dass sie diszipliniert werden." Stadlers Äußerungen bezeichnet der Landeshauptmann als "unsinnig" und "Geschichtsfälschung". Mayer fordert Rücktritt Der Verfassungsrechtler Heinz Mayer fordert den Rücktritt des FP-Volksanwalts. Stadlers Pläne, in Niederösterreich als Spitzenkandidat anzutreten, stünden in diametralem Gegensatz zu der Unabhängigkeit der Volksanwaltschaft. Stadler lasse "die moralische Qualität, die das Amt des Volksanwaltes erfordert, vermissen" und bewege sich an der Grenze zum Verbotsgesetz. (vos)