Mensch
Es gibt kein wirksames Mittel gegen die Gelse
Vor Räucherspiralen, Gelsensteckern und UV-Fallen wird eher gewarnt - ätherische Öle als "sanfte" Waffe empfohlen
Wien - Am aktivsten sind die stechlustigen Gelsen-Weibchen - die Männchen dürstet es nicht nach unserem Blut - nach
Sonnenuntergang, am frühen Morgen oder bei feuchter Luft. Und es gibt
kein wirklich wirksames Mittel gegen das Insekt mit dem schönen
lateinischen Namen Culex pipiens. Im Gegenteil: "die umweltberatung"
- der Verband Österreichischer Umweltberatungsstellen - warnt
ausdrücklich vor Räucherspiralen, Gelsensteckern und UV-Fallen."Wenn Sie nur mehr von 3 statt 30
Gelsen gestochen werden, ist das auch schon ein Erfolg"
Die Spiralen vergiften - im Freien verwendet - ungezielt auch
Nützlinge. Im Wohnbereich wiederum kann das eingesetzte Pyrethrum
ebenso wie die Gelsenstecker bei empfindlichen Personen wie Kindern,
Schwangeren und Kranken zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und
Atembeschwerden führen. Auch die Lichtfallen locken mehr "nützliche"
Nachtfalter an, die gegen das Metallgitter fliegen und "geknackt"
werden, als Gelsen.
Als natürlicher Schutz vor den Plagegeistern haben sich vor allem
ätherische Öle (Lavendel, Melisse, Zeder, Pfefferminze, Zitrone,
Eukalyptus, Anis oder Nelken) bewährt, aber auch diese bieten keine
hundertprozentige Sicherheit. "Wenn Sie nur mehr von 3 statt 30
Gelsen gestochen werden, ist das auch schon ein Erfolg", heißt es
lakonisch.
Auch Öle können reizen
Aber auch bei der "Ölpackung" sind Vorsichtsmaßnahmen zu beachten,
da Melisse & Co pur die Haut reizen können. Ratsam ist ein
Mischungsverhältnis von 1:4 mit einer Körperlotion oder einem
Körperöl. Säuglinge und Kleinkinder sollten nicht mit den Ölen in
Berührung kommen. Hier haben sich einige unverdünnte Tropfen auf
Bettwäsche oder Kleidung relativ bewährt. Auch einige Tropfen auf
Glühbirnen halten lästige Insekten in Schach, ebenso wie Gefäße mit
Essig, Zitronen- oder Lavendelessenz. Auch Paradeisstauden vor dem
Fenster oder auf dem Fensterbrett "stinken" den Blutsaugern.
Zusätzlichen Schutz bieten Gazetücher oder Fliegengitter an
Fenstern und Türen. Diese lassen die Gelsen aber auch nicht wieder
hinaus, wenn sie sich dennoch hereingeschummelt haben ...
Und - so "die Umweltberatung" - je öfter Menschen mit Insektiziden
in Berührung kommen, desto empfindlicher können sie darauf reagieren.
Viele Viecher werden immun, und "zuletzt trifft die chemische Keule
nur noch einen - den Menschen". (APA)