Wien - Nicht alle Bio-Produkte werden offenbar dieser Bezeichnung gerecht: Eine Stichproben-Erhebung der Wiener Arbeiterkammer (AK) bei Bio-Obst und -Gemüse zeigte zahlreiche Mängel auf. So waren zwei Bio-Erdäpfel- und eine -Zitronen-Probe nicht frei von Pflanzenschutzmitteln. Bei einer Orange "aus kontrolliertem Anbau" wurde Oberflächenkonservierung festgestellt - nur sehr "klein und unauffällig" habe es einen Hinweis darauf gegeben. Die Arbeiterkammer fordert daher mehr und wirksamere Kontrollen. 21 Stichproben - Orangen, Zitronen, Birnen, Äpfel, Bananen, Zucchini, Erdäpfel, Karotten - wurden im Mai in Wiener Supermärkten und an Marktständen eingekauft und anschließend untersucht. Substanzen die in Bioprodukten nicht vorkommen dürfen Die Ergebnisse: Bei drei Proben wurden Substanzen nachgewiesen, die bei Bio-Produkten nicht vorkommen dürften. So haben zwei Bio- Erdäpfel aus Österreich und Ägypten Rückstände eines Mittels zur Keimhemmung enthalten. Bei einer Bio-Zitrone aus Italien wurden zwei Pestizide gefunden. Diese Produkte waren den Angaben zufolge aus der "Natur-pur-Linie" von Spar. Die Reaktion der Supermarktkette laut AK: Auch Eigenkontrollen haben das Test-Ergebnis bei den Erdäpfeln bestätigt, die betroffenen Waren wurden bereits aus dem Verkauf genommen. Spar habe Maßnahmen angekündigt, um derartige Probleme künftig zu unterbinden. Bei einer Orangen-Probe wurde ein Oberflächenkonservierungsmittel gefunden. Die Kennzeichnung auf der Verpackung enthält zwar einen Hinweis auf die Verwendung von Oberflächenbehandlungsmitteln. Aber Produkte, die wie Bio-Produkte aufgemacht seien oder den Hinweis aus "kontrolliertem Anbau" enthalten, müssten nach der EU-Bioverordnung sowie dem österreichischen Codex auch wirklich unbehandelt sein, betonte die AK. (APA)