Finanzen & Börse
Anleger verklagen Merrill Lynch wegen Betrug
Irreführende Tipps über spätere Pleitefirma eToys
Washington - Wegen Betrugs hat eine Gruppe von
US-Anlegern eine Klage gegen die Investmentbank Merrill Lynch
eingereicht. Die Bank habe irreführende Anlagetipps über den später
Pleite gegangenen Online-Spielwarenverkäufer eToys abgegeben, hieß es
in der Klageschrift, die Anwälte am Mittwoch (Ortszeit) bei einem
US-Gericht einreichten. Die Anleger werfen der Bank und ihrem
früheren Staranalysten Henry Blodget vor, das Papier gegen besseres
Wissen empfohlen zu haben. EToys war einer der Veteranen der
E-Commerce-Welt und erklärte sich im März 2001 zahlungsunfähig.100 Millionen Dollar Strafe
Bereits im Mai hatte sich Merrill Lynch mit dem Justizminister des
Bundesstates New York, Eliot Spitzer, nach ähnlichen Vorwürfen
gütlich über die Zahlung von 100 Mill. Dollar (98,7 Mill. Euro)
geeinigt. Analysten der Bank hatten Aktien zum Kauf empfohlen, obwohl
die Papiere in internen Vermerken sehr schlecht beurteilt wurden.
Spitzer hatte damals Anleger ermuntert, ihre Anlageverluste durch
Privatklagen auszugleichen. (APA)